Gasanbieter VNG: Nach Übernahme durch EnBW wird Stellenabbau geprüft
Kategorie: Gas
Im November wurde der ostdeutsche Gasversorger Verbundnetz Gas AG (VNG) vom Karlsruher Gasanbieter EnBW übernommen. Nun prüft das Unternehmen offenbar den Abbau zahlreicher Stellen, wie eine Sprecherin des Gasversorgers nach einer Betriebsversammlung vor einigen Wochen bekannt gab. Insgesamt könnten gut 150 Arbeitsplätze bedroht sein.
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Gasanbieter will mit schlanker Struktur auf Herausforderungen reagieren
Ende Oktober hatte die Oldenburger EWE-Gruppe angekündigt, ihren 74,2-prozentigen Anteil am ostdeutschen Gasanbieter Verbundnetz Gas AG (VNG) an einen der größten deutschen Energiekonzerne, die Energie Baden-Württemberg AG, kurz EnBW, zu verkaufen. Erst im Sommer hatte die EWE-Gruppe ihren Anteil an der VNG aufgestockt, indem der Energieversorger den 10,5-prozentigen Anteil des Gasanbieters vom russischen Gasversorger Gazprom übernommen hatte. Dem Kauf des VNG-Anteils von der baden-württembergischem EnBW muss das Bundeskartellamt noch zustimmen. Bereits vor offizieller Zustimmung des Bundeskartellamtes wurde aber bekannt, dass es im kommenden Jahr Auswirkungen auf die Personalstruktur des Leipziger Gasanbieters geben könnte. In einer Betriebsversammlung hatte der Vorstand mitgeteilt, dass es möglich sei, ab Mitte 2016 insgesamt rund 150 Arbeitsplätze abzubauen. Laut Leipziger Volkszeitung ginge es um Stellen in der Zentrale des Konzerns, in der aktuell gut 400 Mitarbeiter beschäftigt seien. Einer Sprecherin der VNG zufolge will das Unternehmen mit einer schlankeren Struktur auf die aktuellen Herausforderungen des Energiemarktes reagieren. Infolge der Energiewende leiden viele Strom- und Gaskonzerne unter Gewinneinbußen aufgrund von vermehrt unrentablen konventionellen Kraftwerken. Die VNG betonte jedoch, dass ein möglicher Stellenabbau so sozialverträglich wie möglich gestaltet werden würde, beispielsweise über Altersteilzeit-Regelungen.Gasversorger mit 50 Jahren Erfahrung als Energiedienstleister
Bereits im Juni hatte der Vorstand des Leipziger Gasanbieters VNG seine insgesamt 1.400 Angestellten auf ein bevorstehendes Sparprogramm vorbereitet. Für 2015 wurde ein deutlich niedrigeres Konzernergebnis erwartet, weshalb ein Einstellungsstopp und Nullrunden für leitende Mitarbeiter bekannt gegeben worden waren. Noch im Jahr 2014 konnte der einzige in Ostdeutschland ansässige Energiekonzern nach eigenen Angaben einen Jahresüberschuss von 224 Millionen Euro erzielen und sein Ergebnis laut Medienberichten im Vergleich zum Vorjahr noch verbessern. Die VNG beliefert in- und ausländische Kunden mit Erdgas aus eigener Produktion und russischem Import. Der Energieversorger blickt auf gut 50 Jahre Erfahrung zurück und legt besonderen Wert auf seine regionale Verankerung. Bild: stove von rhodesj, CC BY – bearbeitet von Tarifo.deDeutschlandkarte
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