Gasverbrauch gestiegen: Gaskunden müssen mit Nachzahlungen rechnen
Kategorie: Gas
Angesichts der vor allem im Süden Deutschlands anhaltenden Hitzewelle dieses Sommers haben viele Verbraucher die vergleichsweise kühlen Temperaturen des Frühjahrs bereits wieder vergessen. Spätestens am Ende des Jahres werden viele von ihnen aber wohl wieder an die niedrigen Werte der Thermometer erinnert: Da die Monate von Februar bis April sowie der Dezember deutlich kühler als im Vorjahr waren, wurde laut Experten von Anfang Oktober bis Ende Mai gut sieben Prozent mehr Heizenergie verbraucht, als in der Heizperiode zuvor. Die Gaspreise sind im selben Zeitraum aber kaum gesunken, weshalb viele Gasverbraucher mit hohen Nachzahlungen rechnen müssen.
Snowflake
Gaskosten: Drei-Personen-Haushalt zahlt rund 1200 Euro
Gut 19 Millionen Haushalte in Deutschland heizen mit Erdgas. Gasheizungen sind somit in der Bundesrepublik am häufigsten vertreten, gefolgt von Ölheizungen (11 Millionen Haushalte) und Fernwärme. Doch während Verbraucher mit Ölheizungen sogar von Einsparungen profitieren können, müssen Gasverbraucher in diesem Jahr wohl ordentliche Mehrkosten schultern. Aktuell liegt der Heizöl-Preis bei rund 60 Euro pro Liter und damit gut 20 Euro unter Vorjahresniveau. Bei den Gaspreisen hat sich hingegen kaum etwas getan: Die Gaspreise sind von 6,5 Cent pro Kilowattstunde in 2014 auf aktuell 6,39 Cent pro Kilowattstunde gesunken, wie Experten des Verbraucherportals Verivox vergangene Woche bekannt gaben. Der höhere Gasverbrauch von durchschnittlich sieben Prozent infolge des kälteren Winters schlägt sich somit fast unmittelbar auf die Gasrechnung am Ende des Jahres nieder. Aufgrund der minimalen Gaspreis-Senkung von einem Prozent müssen Gasverbraucher laut Verivox-Experten mit einer Erhöhung der Gaskosten um durchschnittlich sechs Prozent rechnen. Je nach Region und Witterung sind aber teilweise auch starke Abweichungen von diesem Durchschnittswert möglich. Die vergangene Heizperiode kostete Gasverbraucher mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden demnach 1191 Euro. Verbraucher, die ihre Wohnung mit Öl warmhielten, zahlten mit 1161 Euro rund 2,5 Prozent weniger. Rainer Wiek vom Energie-Informationsdienst EID in Hamburg betonte aber, dass es sich bei diesem Kostenverhältnis lediglich um eine Momentaufnahme handle, die nicht für eine „strategische Investitionsentscheidung“ tauge. So war Gas als Brennstoff in den vergangenen Jahren stets günstiger als Öl.Gasanbieter-Wechsel birgt hohes Einspar-Potential
Darüber hinaus ließe sich durch einen Gasanbieter-Wechsel viel Geld einsparen. Wie der EID betont, seien die Stadtwerke Kiel in Hamburg als teuerster Anbieter und gleichzeitig Grundversorger gut ein Drittel teurer, als der günstigste, die Stadtwerke München. In anderen Städten zeigt sich ein ähnliches Bild: Wie ein exemplarischer Gaspreis-Vergleich für einen Berliner Drei-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden zeigt, können durch einen Wechsel aus der Grundversorgung zu einem alternativen Gasanbieter über 600 Euro im Jahr eingespart werden. Bild: Snowflake von Andrew Magill, CC BY - bearbeitet von Tarifo.deDeutschlandkarte
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