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Gaspreise gesunken: Grundversorger geben günstigere Einkaufspreise oft nicht weiter

Kategorie: Gas

Viele Verbraucher konnten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres von günstigeren Energiepreisen profitieren. Erstmals seit mittlerweile 15 Jahren sind die Strompreise gesunken – um durchschnittlich ein bis vier Prozent. Und auch in den Gasmarkt ist etwas Bewegung gekommen. So sind die Gaspreise im ersten Halbjahr 2015 im Schnitt rund 1,6 bis 1,9 Prozent günstiger geworden. Verbraucherschützer kritisieren aber, dass diese Gaspreis-Senkungen gerade einmal einem Zehntel dessen entsprächen, was Gasanbieter durch gesunkene Importpreise einsparen würden.  Gaspreise gesunken: Grundversorger geben günstigere Einkaufspreise oft nicht weiter Burning gas stovetop in darkened room

Gasanbieter: Nur ein Viertel der Grundversorger senkt Gaspreise

Wie das Statistische Bundesamt in dieser Woche mitteilte, sind die Importpreise für Erdgas von Januar 2014 bis Januar 2015 um durchschnittlich 0,46 Cent pro Kilowattstunde gefallen. Das entspricht einer Gaspreis-Reduktion von fast 20 Prozent. Im selben Zeitraum sind die Gaspreise für Endkunden aber lediglich um 0,05 Cent pro Kilowattstunde zurückgegangen. Das entspricht nur gut einem Zehntel der tatsächlichen Kosteneinsparungen durch gesunkene Einkaufspreise. Den Verbraucherportalen Verivox beziehungsweise Check24 zufolge sind die Gaskosten für Verbraucher seit Januar 2015 im Schnitt um 1,6 beziehungsweise 1,9 Prozent zurückgegangen. Eine Familie mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden spart durch Gaspreis-Senkungen in Höhe von 1,6 Prozent gut 20 Euro im Jahr ein, wie Verivox ausrechnete. Für Energieexperte Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen sind die an die Endverbraucher weitergegebenen Preisnachlässe viel zu gering. Die Importpreise für Gas seien auf das Niveau von 2010 gesunken. Würden Gasanbieter dieses niedrigere Gaspreis-Niveau an ihre Kunden weitergeben, könnten diese gut 100 Euro im Jahr einsparen. Doch den Großteil des entstandenen Preisvorteils würden sich Gasanbieter in die eigenen Taschen stecken, wie der Verbraucherschützer kritisierte. So habe bislang nur ein Viertel der insgesamt rund 700 Gas-Grundversorger die Gaspreise infolge der gesunkenen Einkaufspreise reduziert.

Gasanbieter-Wechsel kann über 700 Euro im Jahr einsparen

Gasanbieter RWE hat die Gaspreise für seine Kunden bislang überhaupt nicht gesenkt, wies die Kritik des Verbraucherschützers aber von sich. RWE sehe „keine Tendenz zur breiten Preissenkung am Markt“, wie ein Sprecher des Energiekonzerns mitteilte. Dass die Gaspreise des Gasanbieters über Jahre hinweg konstant blieben, nütze letztlich auch den Verbrauchern – nämlich dann, wenn die Gaspreise wieder steigen sollten. Verbraucherschützer raten Kunden dazu, Gaspreise zu vergleichen und zu einem günstigeren Gasanbieter zu wechseln. Durch einen verstärkten Wettbewerb der für jeden Verbraucher im Schnitt rund 100 verfügbaren Gasanbieter würden diese gezwungen, ihre Gaspreise zu reduzieren, um neue Kunden zu gewinnen und Bestandskunden zu halten. Wie ein exemplarischer Gasanbieter-Wechsel zeigt, kann ein Berliner Vier-Personen-Haushalt bei einem Wechsel aus der Grundversorgung zu einem alternativen Gasversorger über 700 Euro im Jahr einsparen. Bild: Burning gas stovetop in darkened room – closeup von Derrick Coetzee, CC BY – bearbeitet von Tarifo.de