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Gas-Abhängigkeit von Russland nimmt zu – Pipelines werden ausgebaut

Kategorie: Gas

Angesichts der Ukraine-Krise fordern viele Experten, sich in Deutschland unabhängiger von russischen Gasimporten zu machen. Tatsächlich scheint aber das genaue Gegenteil der Fall zu sein: Wie der russische Gasanbieter Gazprom diese Woche bekannt gab, bezogen deutsche Unternehmen im Mai 2015 rund 68 Prozent mehr Gas aus Russland, als im Mai 2014. Zugleich haben Gazprom und drei westeuropäische Partner am Mittwoch den Weiterbau der Ostsee-Pipeline Nord Stream beschlossen. Rund 55 Milliarden Kubikmeter russisches Gas können so pro Jahr zusätzlich in die EU geleitet werden. Gas-Abhängigkeit von Russland nimmt zu – Pipelines werden ausgebaut Pipe sealing machine at work 2

Gasimporte aus Russland stiegen um 12 Prozent

Deutschland ist einer der größten Kunden des russischen Gasversorgers Gazprom. Nicht erst seit der Ukraine-Krise ist die deutsche Abhängigkeit von russischen Gasimporten vielen Experten ein Dorn im Auge. Russland hat schon oft gezeigt, dass es seine Machtstellung auf dem Gasmarkt für eigene Zwecke zu nutzen weiß. Angesichts einer rückläufigen Gasproduktion in Westeuropa sowie in der Bundesrepublik selbst nehmen Experten allerdings an, dass die Gas-Abhängigkeit Deutschlands von Russland in Zukunft weiter zunehmen wird. In 2014 lag die aus Russland importierte Gasmenge bereits 12 Prozent höher, als in 2013. Im Mai 2015 bezogen deutsche Unternehmen sogar 68 Prozent mehr Gas von Gazprom, als im Vorjahreszeitraum. Das gab der russische Gasanbieter diese Woche bekannt. Unterdessen haben Gazprom und einige westeuropäische Partner, unter ihnen der Düsseldorfer Stromanbieter E.ON, am Mittwoch den Weiterbau der Ostsee-Pipeline Nord Stream beschlossen. E.ON wolle durch das Projekt die erfolgreiche Partnerschaft mit Gazprom ausbauen. Neben E.ON unterzeichneten auch der Energiekonzern Shell und der österreichische Gasanbieter OMV die Absichtserklärung für den Weiterbau der Pipeline. Durch den Ausbau sollen die bestehenden Leitungen um zwei neue Stränge ergänzt werden. Die Förderkapazität der Pipeline würde so um zusätzliche 55 Milliarden Kubikmeter pro Jahr nahezu verdoppelt. Gazprom-Chef Alexej Miller betonte, der Bau der neuen Stränge trage zur „Erhöhung der Sicherheit und Zuverlässigkeit der Lieferung nach neuen Verträgen“ bei.

Gaslieferungen sollen ab 2020 nicht mehr durch Ukraine fließen

Neben dem Ausbau der Ostsee-Leitungen soll durch die neue Pipeline „Turkish Stream“ Gas aus Russland durch das Schwarze Meer in die Türkei und so nach Europa transportiert werden. Die neuen Leitungen sollen ermöglichen, die Ukraine als bislang wichtigstes Gas-Transitland zukünftig zu umgehen. Ab 2020 will Russland kein Gas mehr durch die Ukraine nach Westeuropa fließen lassen. Bild: Pipe sealing machine at work 2 von Jeremy Buckingham, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de