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Gasförderung: US-Forscher finden Fracking-Chemikalien in Trinkwasser

Kategorie: Gas

Aktuelle Studien über die Auswirkungen von Fracking auf die Umwelt liefern mehr und mehr Zündstoff für die hitzige Debatte über Vorteile und Gefahren der unkonventionellen Gasfördermethode. Vor einigen Wochen sorgte eine Studie über erhöhte Radon-Belastungen in Fracking-Regionen für Aufsehen. Nun haben US-amerikanische Forscher bei Untersuchungen von Wasserproben aus Pennsylvania Fracking-Chemikalien im Trinkwasser entdeckt. Umweltschützer sind besorgt, doch die Industrie wiegelt ab. Gasförderung: US-Forscher finden Fracking-Chemikalien in Trinkwasser Ban Fracking and shale gas in Europe before it is too late!

Fracking-Gegner befürchten negative Auswirkungen auf die Umwelt

Seit der Jahrtausendwende wird in den USA wirtschaftlich Gas und Öl mithilfe von unkonventionellem Fracking gefördert. Die Vereinigten Staaten haben sich so zu einem der größten Erdöl- und Gasproduzenten des Globus entwickelt. Vor allem im US-Bundesstaat Pennsylvania, wo unter der Erde im Marcellus-Shale große Gasvorkommen liegen, kommt Fracking großflächig zum Einsatz. Mehr als 8.000 Bohrungen wurden dort bereits durchgeführt. In 70 Prozent der Fälle wird dort mithilfe von unkonventionellem Fracking Gas und Öl gefördert. Bei diesem umstrittenen Verfahren wird ein Wasser-Chemikalien-Gemisch unter Druck in die Erde geleitet, um Gesteinsschichten aufzubrechen und so Schiefergas oder Öl an die Erdoberfläche zu fördern. Umweltschützer wollen seit langem eine Einstellung der unkonventionellen Gasförderung erwirken. Neben vermehrten Erdbeben in Fracking-Regionen und Umweltbelastungen durch ausströmende, teilweise schädliche Gase wie Radon, werden Trinkwasser-Verunreinigungen durch Gase und vor allem den Chemikalien-Einsatz befürchtet. Eine aktuelle Studie von Forschern rund um Susan Brantley von der Pennsylvania State University könnte nun die Befürchtungen der Fracking-Gegner bestätigen. Wie die Wissenschaftler im Fachmagazin PNAS schreiben, wurden bei Untersuchungen von drei Hauswasserbrunnen in Bradford County Chemikalien entdeckt, die in der Regel beim unkonventionellen Fracking zum Einsatz kommen. So wurde in einer der bereits im Jahre 2012 entnommenen Proben 2-n-Butoxyethanol (2-BE) nachgewiesen. Diese Chemikalien-Verbindung wird neben Fracking-Bohrungen auch in Farben und Kosmetika verwendet. In Tierversuchen erwies sie sich als krebserregend. Die Wirkung auf Menschen ist bislang allerdings nicht klar.

Fracking-Chemikalien möglicherweise aus schadhaften Bohrlöchern ausgetreten

Bei den nachgewiesenen Chemikalien im Trinkwasser handle es sich aber laut Experten um einen extrem geringen Gehalt, der weder Grenzwerte überschreite noch die Gesundheit gefährde. Dennoch bleibt laut den Forschern die Frage nach der Herkunft. So könne ein Leck in einem nahegelegenen Lagerbecken für bereits benutzte Fracking-Flüssigkeit für die Trinkwasser-Verunreinigung verantwortlich sein. Für wahrscheinlicher halten die Forscher aber, dass die Chemikalien aus schadhaften Bohrlöchern stammen, die schlecht abgedichtet worden seien, wodurch Flüssigkeit nach oben in die Trinkwasserbrunnen gelangt sein könnte. Die Fracking-Industrie sieht hingegen keinen ausreichend bewiesenen Zusammenhang zwischen den Trinkwasser-Verunreinigungen und Fracking-Bohrungen. Die gefundene 2-BE-Verbindung käme in hunderten Haushaltsprodukten vor. Die Forscher könnten die Herkunft der Chemikalie aus Fracking-Bohrungen nicht beweisen. Laut den Autoren der Studie liege dies aber lediglich daran, dass sie keine Proben von nahegelegenen Bohrlöchern erhalten hätten, um dort vorkommende Chemikalien mit den gefundenen Verunreinigungen abzugleichen. Bild: Ban Fracking SIgn von Steve Harbula, CC BY – bearbeitet von Tarifo.de