Gas und Strom kosten Verbraucher bis zu 6,5 Prozent ihrer Kaufkraft

Steigende Energiekosten werden für viele Verbraucher zu einer immer größeren Belastung. Der Umstieg auf erneuerbare Energien hat die Strompreise stark ansteigen lassen und auch die Gaspreise sinken trotz einer verstärkten Gasförderung in den USA hierzulande kaum. Ein Online-Portal hat nun ermittelt, dass Verbraucher in Deutschland bis zu 6,5 Prozent ihrer Kaufkraft für Energiekosten aufwenden müssen. Dabei bestehen teilweise große Unterschiede zwischen den Bundesländern. Die Höhe von Strom- oder Gaspreisen unterscheide sich zwischen den Ländern um bis zu 15 Prozent, die Kaufkraft um bis zu 33 Prozent. Reichstag

Energiekosten in Thüringen bundesweit am höchsten

Das Online-Portal Check24 hat in einer Analyse die durchschnittlichen Kosten für die Strom- und Gasgrundversorgung mit der durchschnittlichen Kaufkraft von Verbrauchern in den einzelnen Bundesländern verglichen. Dabei stellten die Experten fest, dass die sogenannte Energiekostenquote im Osten Deutschlands mit  durchschnittlich 6,3 Prozent höher ist, als im Westen, wo sie durchschnittlich 5,0 Prozent beträgt. Den Experten zufolge ist dieses Gefälle vor allem in der unterschiedlichen Höhe der Kaufkraft begründet. So haben Verbraucher im Westen im Durchschnitt 21 Prozent oder 318 Euro mehr im Monat zur Verfügung, als Verbraucher im Osten Deutschlands. Verbraucher in Thüringen müssen mit 6,5 Prozent ihrer Kaufkraft bundesweit am meisten dafür aufbringen, Strom- oder Gasrechnungen zu begleichen. Das liegt laut Analyse zum einen daran, dass die Strom- und Gaspreise in Thüringen mit 56 beziehungsweise 42 Euro für einen Single-Haushalt pro Monat bundesweit am höchsten sind. Zum anderen ist die Kaufkraft in Thüringen mit durchschnittlich 1.508 Euro im Monat am drittniedrigsten. In Sachsen und Sachsen-Anhalt liegt der Anteil der Energiekosten an der Kaufkraft bei jeweils 6,4 Prozent. Am wenigsten müssen Hamburger für Strom- und Gaskosten aufbringen: Nur 4,5 Prozent ihrer Kaufkraft kostet Hanseaten die Energieversorgung. So müssen für einen Single-Haushalt pro Monat durchschnittlich 89 Euro für Strom und Gas ausgegeben werden, die Kaufkraft der Hansestadt ist mit durchschnittlich 1.972 Euro bundesweit am höchsten.

Energieversorgung kostet Verbraucher im Schnitt 5,2 Prozent ihrer Kaufkraft

Verbraucher im Süden Deutschlands müssen im Durchschnitt am wenigsten ihrer Kaufkraft für die Strom- oder Gasversorgung ausgeben. So liegt die Energiekostenquote in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen bei unter fünf Prozent. Im Bundesdurchschnitt kostet die Energieversorgung Verbraucher rund 5,2 Prozent ihrer Kaufkraft: Die Energiekosten liegen für einen Single-Haushalt bei durchschnittlich insgesamt 93 Euro und die Kaufkraft bei 1.787 Euro. Bild: Reichstag von sfreimark, CC BY-SA 2.0 – bearbeitet von Tarifo.de