Schnell & einfach
Finde den günstigsten Tarif
Bis zu 900 € sparen

Gasversorger Gazprom will vorerst auf Ausbau von Ostsee-Pipeline verzichten

Kategorie: Gas

Die Ostsee-Pipeline Nord Stream soll nach Medienberichten vorerst nicht weiter ausgebaut werden. Der russische Mehrheitseigner Gazprom hat bestätigt, dass die Pläne zum Bau zweier weiterer Röhren zunächst gestoppt worden sind. Offiziell nennt der russische Gaskonzern fallende Gaspreise als Grund für den Bau-Stopp. Experten nehmen jedoch an, dass die derzeitigen Spannungen zwischen Russland und der EU eine Mitschuld an der Entscheidung tragen. Gasversorger Gazprom will vorerst auf Ausbau von Ostsee-Pipeline verzichten PICT0069blog

Gas-Pipeline: Kapazitäten nur zur Hälfte genutzt

Bislang wurden in die Nord Stream, eine Pipeline, die Gas von Wyborg an der russischen Ostseeküste nach Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern leitet, gut 7,4 Milliarden Euro investiert. Im November 2011 wurde der erste Strang der Gas-Pipeline fertig gestellt, im Oktober 2012 der zweite. Bis zu 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas könnten seitdem pro Jahr von Russland nach Europa geleitet werden, gut die Hälfte des jährlichen Gasverbrauchs Deutschlands. Und dabei soll es vorerst auch bleiben: Momentan sei zwar keine Rede von einem kompletten Verzicht auf den Bau zweier zusätzlicher Stränge, wie Gazprom-Sprecher Sergej Kuprijanow betonte. Aufgrund der sinkenden Gaspreise sei es aber schwer, Projekte wie den Ausbau der Nord Stream Pipeline zu realisieren. Zudem seien die bereits vorhandenen Stränge bisher nur gut zur Hälfte genutzt. So werden seit Oktober 2012 pro Jahr durchschnittlich 30 Milliarden Kubikmeter Gas von Russland nach Europa transportiert – gut die Hälfte von dem, was die Betreiber als eigentliche Kapazität der Pipeline angeben. Laut Gazprom-Sprecher Kuprijanow sei diese Kapazität momentan vollkommen ausreichend. Steffen Ebert, Sprecher Nord Stream, bestätigte, dass die Pipeline derzeit nur zu gut 35 Prozent ausgelastet sei, was am milden Winter und den gut gefüllten Gasspeichern liege. Im vergangenen Jahr sei Nord Stream aber zu gut 65 Prozent ausgelastet gewesen.

Umweltschützer nehmen Bau-Stopp positiv auf

Neben der mangelnden Auslastung der Pipeline steht der russische Gaskonzern und Mehrheitseigner von Nord Stream, Gazprom, aufgrund der Wirtschaftskrise in Russland unter Druck. Laut den vergangene Woche veröffentlichten Quartalszahlen ging der Überschuss des Gasversorgers im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 62 Prozent zurück, der Umsatz sank um sechs Prozent. Während Wirtschaftsverbände Mecklenburg-Vorpommerns die Entscheidung Gazproms bedauern, zeigten Umweltschützer Erleichterung. Jeder nicht umgesetzte Eingriff in das Ökosystem der Ostsee sei positiv zu sehen, wie ein Sprecher betonte. Bild: PICT0069blog von segnaliverdi, CC BY – bearbeitet von Tarifo.de