Schnell & einfach
Finde den günstigsten Tarif
Bis zu 900 € sparen

Gaspreise zu hoch – Grüne raten nach Studie zu Gasanbieter-Wechsel

Kategorie: Gas

Die Gaspreise sind in 2014 stark zurückgegangen, doch bei Verbrauchern ist kaum etwas davon angekommen. Wie ein Gutachten im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion aufzeigt, hätten deutsche Gasversorger durch die fehlende Weitergabe gesunkener Großhandelspreise ihre Einnahmen im vergangenen Jahr um mehr als 1,5 Milliarden Euro gesteigert. Vertreter der Energieversorger verteidigen die Anbieter mit dem Argument langfristiger Lieferverträge und im Voraus gekauftem Gas. Verbraucherschützer und Grünen-Politiker empfehlen Gaskunden, zu günstigeren Gasversorgern zu wechseln. Gaspreise zu hoch – Grüne raten nach Studie zu Gasanbieter-Wechsel IMG_2981s

Gaskosten für Verbraucher müssten um 10 Prozent sinken

In der Studie im Auftrag der Grünen legt Autor Steffen Bukold dar, dass die Gaspreise zwei Jahre lang weitgehend stabil waren, bis sie 2014 eingebrochen sind. So mussten 2013 noch 2,71 Cent pro Kilowattstunde Gas im Großhandel gezahlt werden. Im ersten Halbjahr 2014 ging der Preis dann auf 2,29 Cent und im zweiten Halbjahr auf 2,14 Cent pro Kilowattstunde zurück. Das Niveau der Preise für Endverbraucher sei im gleichen Zeitraum nur um 0,05 Cent auf 6,52 Cent pro Kilowattstunde gesunken. Da andere Kostenelemente wie Steuern, Abgaben oder Netzentgelte währenddessen unverändert blieben, schließt Bukold auf eine „beträchtliche Margenausweitung bei den Gasanbietern“ – seien es Stadtwerke, Gashändler oder (über-)regional aktive Gasversorger. Laut Bukold hätten Gasanbieter ihre Margen um 0,45 Cent pro Kilowattstunde ausgeweitet, wodurch die Branche Zusatzeinnahmen von 1,04 Milliarden Euro verzeichnet hätte. Durch die Umsatzsteuer auf die Gaskosten hätten Privathaushalte insgesamt 1,24 Milliarden Euro zu viel gezahlt, Gewerbe gut 540 Millionen Euro. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) rechtfertigt die nicht weitergegebenen Gaspreissenkungen im Großhandel damit, dass Gasversorger bei der Gasbeschaffung teilweise an langfristige Verträge gebunden sind, das Gas also schon weit im Voraus kaufen. Bukold glaubt aber nicht, dass Gasversorger die Preissenkungen nur verschoben hätten. Seit Oktober 2014 hätten nur gut 4,8 Prozent der bundesweit aktiven Gasanbieter die Gaspreise gesenkt oder Reduzierungen angekündigt. Bliebe der Gaspreis auch 2015 auf dem Niveau des zweiten Halbjahres 2014, müssten die Gaspreise für Verbraucher um 10 Prozent gesenkt werden, wie Bukold im Gutachten für die Grünen fordert.

Experten raten zu Gasanbieter-Wechsel

Grünen-Politikerin Bärbel Höhn hofft, dass die Preissenkungen einiger Gasversorger Druck auf andere Anbieter ausüben werden. Verbrauchern, die nicht innerhalb der nächsten Monate über Preissenkungen informiert werden, rät Höhn zu einem Gasanbieter-Wechsel. Der Chef des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, Klaus Müller, fordert Gasversorger zur sofortigen Weitergabe der gesunkenen Großhandelspreise an die Kunden auf. Sollte dies nicht geschehen, rät auch er Gaskunden zu einem Wechsel zu einem günstigeren Anbieter. Bild: IMG_2981s von Kari Söderholm, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de