Gasrechnung zu hoch – Anzahl der Gassperren stark angestiegen
Kategorie: Gas
Die Kosten für Strom und Gas steigen seit Jahren an und das bleibt nicht ohne Konsequenzen. Wie die Bundesnetzagentur im aktuellen „Monitoringbericht 2014“ mitteilt, wird immer mehr Verbrauchern in der Bundesrepublik die Energie gesperrt, weil sie ihre Rechnungen nicht begleichen. Verbraucherschützer nehmen an, dass sich dieser traurige Trend in den kommenden Jahren weiter fortsetzen wird.
Gasrechnung zu hoch – Anzahl der Gassperren stark angestiegen
Eine Million Verbraucher von Energiesperren betroffen
Aus dem Monitoringbericht der Bundesnetzagentur geht hervor, dass im vergangenen Jahr fast 45.900 Haushalten das Gas und rund 344.800 Haushalten der Strom abgestellt wurde, weil Energierechnungen nicht beglichen wurden. Da auf jeden Haushalt durchschnittlich 2,5 Personen kommen, gehen Experten davon aus, dass in 2013 insgesamt gut eine Million Bürger von Strom- oder Gassperren betroffen waren. Im Vergleich zum Jahr 2011 sind die Zahlen stark angestiegen. So waren vergangenes Jahr gut 10,5 Prozent mehr Menschen von Strom- und ganze 36,6 Prozent mehr Bürger von Gassperren betroffen, als noch in 2011. Der Vorsitzende des Bundes der Energieverbraucher, Aribert Peters, nimmt an, dass die Zahl der Sperren in diesem Jahr weiter ansteigen wird. Grund hierfür ist laut Experten, dass die Energiekosten auch in 2014 erneut leicht angestiegen sind. So habe sich der durchschnittliche Strom- und Gaspreis für Privatverbraucher zwischen April 2013 und April 2014 um 1,3 Prozent erhöht, wie die Bundesnetzagentur in ihrem Monitoringbericht mitteilt. Allein für Strom müsse eine vierköpfige Familie aktuell durchschnittlich gut 112 Euro im Monat zahlen. Energieversorger sind dazu berechtigt, Kunden den Strom oder das Gas abzuschalten, wenn sie mit ihren Zahlungen mindestens 100 Euro im Rückstand sind und vier Wochen vorher schriftlich über die anstehende Sperrung informiert worden sind.Linkspartei wirft Bundesregierung „schweres soziales Versagen“ vor
Energieexperte Peters kritisierte die wachsende Zahl von Strom- und Gassperren scharf. Die vielen Energiesperren seien ein „Unding“ und „unakzeptabel für einen Sozialstaat in Europa“, so Peters. Vor allem im Winter würden solche Sperren zu einer „unmittelbaren Gefahr für Leib und Leben der Betroffenen“ werden. Zumindest im Winter müssten Strom- oder Gassperren daher – wie in Frankreich bereits der Fall – ausgesetzt werden. Die Linkspartei geht noch einen Schritt weiter. Vor einigen Tagen hat sie im Bundestag einen Antrag auf ein Verbot von Stromsperren gefordert. Es sei ein „Alarmsignal“, dass Strom für immer mehr Menschen kaum noch erschwinglich sei. Der Bundesregierung warf die Linkspartei in diesem Zusammenhang „schweres soziales Versagen“ vor. Bild: Gasometri Italgas von Fulvio Spada, CC BY – bearbeitet von Tarifo.deDeutschlandkarte
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