Gaserzeugung: Mehr Biogas-Anlagen in Deutschland
Kategorie: Gas
Biogas-Anlagen werden bislang durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hoch vergütet, da sie als klimaschonende Möglichkeit der Energieerzeugung gelten. Zuletzt wuchs allerdings die Kritik an der Energieproduktion durch solche Anlagen: Vor allem die zunehmende Vermaisung von Landschaften und daraus resultierende Monokulturen führten letztlich dazu, dass die Vergütungen für einige Biogas-Anlagen in der EEG-Reform gekürzt wurden. Experten rechnen angesichts der Förder-Kürzungen mit einem regelrechten Ausbau-Stopp solcher Anlagen. Im vergangenen Jahr konnte der Bestand von Biogas-Anlagen aber nochmal anwachsen und auch die Anzahl von Anlagen, die Biogas in Erdgasqualität produzieren, ist weiter gestiegen. So hat sich die Anzahl von solchen Biogas-Anlagen im vergangenen Jahr um gut ein Drittel auf 144 erhöht, wie die Bundesnetzagentur mitteilte. Insgesamt gibt es rund 8.000 Biogas-Anlagen in Deutschland.
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Biogas trägt zu CO2-armer Energieversorgung bei
Die 144 Biogas-Anlagen, die im vergangenen Jahr am öffentlichen Netz angeschlossen waren, speisten insgesamt gut 520 Millionen Kubikmeter Biogas in Erdgasqualität ins Gasnetz ein. Dies entspricht gut neun Prozent der von der Bundesregierung bis 2020 anvisierten Menge von sechs Milliarden Kubikmetern. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, lobte die Verwendung von Biogas ausdrücklich. So könne Biogas wesentlich zu einer CO2-ärmeren Energieversorgung beitragen. Zudem könne Biogas gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt beispielsweise zur Stromerzeugung verwendet werden, was einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen erneuerbaren Energien darstelle. Diese können bislang kaum oder gar nicht gespeichert werden, weshalb in sonnen- oder windarmen Zeiten auf konventionelle Kraftwerke zur Energieerzeugung zurückgegriffen werden muss. Das in Biogas-Anlagen erzeugte Gas könne aber sowohl ins öffentliche Gasnetz eingespeist und zur sofortigen Wärmeerzeugung verwendet, als auch in Gasspeichern gespeichert werden. Aufgrund der Speichermöglichkeiten trage Biogas laut Homann zu einem flexiblen und nachfrageorientierten Energieangebot bei.EEG-Vergütungen für Mais-Anlagen gekürzt
In Biogas-Anlagen wird beispielsweise Biomüll, Gülle oder Mais zur Gaserzeugung verwendet. Da Mais einen besonders hohen Energiewert besitzt, wird die Nutzung von Mais zur Energieerzeugung oft bevorzugt. Die Mais-Verwendung hat laut Kritikern aber einige entscheidende Nachteile: Zum einen wird die Verwendung von Nahrungsmitteln zur Energieerzeugung von Ethikern kritisiert. Zum anderen entstehen durch den vermehrten Anbau von Mais zunehmend Monokulturen – eine „Vermaisung“ der Landschaft – wodurch Tiere weniger Nahrung und Unterschlupf finden. Unter anderem aufgrund dieser Kritikpunkte hat die Bundesregierung in der EEG-Reform im Sommer 2014 beschlossen, Biogas-Anlagen, die Mais zur Gaserzeugung verwenden, zukünftig geringer zu vergüten, als bislang. So soll die Zunahme von Monokulturen durch Maisanbau vermindert und die Verwendung von Bioabfällen zur Gasproduktion weiterhin gefördert werden. Bild: Corn 3 von Thomas, CC BY – bearbeitet von Tarifo.deDeutschlandkarte
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