Schnell & einfach
Finde den günstigsten Tarif
Bis zu 900 € sparen

Gasförderung: Hendricks und Gabriel einigen sich auf weitgehendes Fracking-Verbot

Kategorie: Gas

Energie- und Wirtschaftsexperten fordern seit langem, sich in Deutschland nicht grundsätzlich vor der umstrittenen Gasfördermethode Fracking zu verschließen. Angesichts der Ukraine-Krise erhalten Forderungen wie die von EU-Kommissar Günther Oettinger, sich durch Fracking unabhängiger von russischen Gasimporten zu machen, wieder neuen Schwung. Vorerst wird es in Deutschland aber wohl nicht zu der umstrittenen unkonventionellen Gasförderung kommen: Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und Bundesenergieminister Sigmar Gabriel (beide SPD) einigten sich am Freitag auf ein weitgehendes Fracking-Verbot. Konventionelles Fracking soll aber weiterhin erlaubt bleiben. Gasförderung: Hendricks und Gabriel einigen sich auf weitgehendes Fracking-Verbot Natural Gas

Fracking-Fluid könnte Grundwasser verunreinigen

Beim unkonventionellen Fracking wird ein Wasser-Chemikalien-Gemisch unter Druck horizontal in die Erde geleitet, um Gesteinsschichten aufzubrechen und Schiefergas an die Erdoberfläche zu fördern. Geologen schätzen, dass die Schiefergasreserven in deutschem Boden die Gasversorgung der Bundesrepublik für gut zehn Jahre sichern könnte. Umweltschützer warnen jedoch vor den unvorhersehbaren Auswirkungen von Fracking auf die Umwelt. Durch den Einsatz von Chemikalien werden unter anderem Grundwasserverunreinigungen befürchtet. Bislang ist Fracking durch das Bergbaurecht nur unzureichend geregelt und daher prinzipiell erlaubt. Schwarz-Gelb konnte sich in der vergangenen Legislaturperiode nicht auf Regelungen der unkonventionellen Gasfördermethode einigen. CDU/CSU und SPD verständigten sich im Koalitionsvertrag auf ein vorläufiges Moratorium. Wie aus einem an die SPD-Bundestagsfraktion übermittelten Eckpunktepapier von Hendricks und Gabriel hervorgeht, soll unkonventionelles Fracking „oberhalb von 3000 Metern“ nun verboten werden. So soll es nur zu einem Einsatz der umstrittenen Gasfördermethode kommen, wenn die beim Fracking eingesetzten Flüssigkeiten keine Gefahr für das Grundwasser darstellen. Das weitgehende Verbot soll laut Eckpunktepapier 2021 überprüft werden, wenn die Debatte „auf rationaler Grundlage und mit wissenschaftlich gewonnenen Informationen“ geführt werden kann, so Hendricks und Gabriel. Sowohl unkonventionelles als auch konventionelles Fracking sollen zudem grundsätzlich in Wasserschutz- und Heilquellengebieten sowie in Einzugsbereichen von Talsperren und Seen verboten werden. Dieses Verbot könnte auch auf Trinkwassergewinnungsgebiete ausweitet werden.

Gasförderung durch Fracking soll laut Grünen komplett verboten werden

Konventionelles Fracking soll laut Eckpunktepapier generell aber weiterhin erlaubt bleiben. So würde diese Art der Gasförderung schon seit den 1960er Jahren ohne „Gefahr für die Gesundheit und das Trinkwasser“ durchgeführt. Allerdings sollen auch für konventionelles Fracking zusätzliche Regelungen eingeführt werden, unter anderem heißt es, dass die eingesetzte Flüssigkeit „insgesamt maximal schwach wassergefährdend“ sein darf. Beim konventionellen Fracking wird nur nach unten ins Gestein gebohrt, beim unkonventionellen Fracking finden Querbohrungen statt, bei denen zudem möglicherweise umweltgefährdende Flüssigkeiten zum Einsatz kommen. In naher Zukunft soll es laut Eckpunktepapier nicht zu einem wirtschaftlichen Einsatz von unkonventionellem Fracking kommen. Umweltschützer und Grüne fordern von der Bundesregierung, die umstrittene Gasfördermethode komplett zu verbieten. Bild: Natural Gas von Tod Baker, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de