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Gasanbieter Gazprom droht Ukraine mit Gaspreis-Erhöhungen

Kategorie: Gas

Im Machtkampf um die Ukraine droht der russische Gasversorger Gazprom der ehemaligen Sowjet-Republik mit Gaspreis-Erhöhungen. Ein erst im Dezember vergangenen Jahres verlängertes Abkommen über Gaspreis-Rabatte könnte noch bis Ende März gekündigt werden, so der Finanzvorstand des russischen Gasmonopolisten am Wochenende. Sollte die Ukraine, die kurz vor dem Staatsbankrott steht, nicht ausstehende Gasrechnungen in Höhe von rund zwei Milliarden US-Dollar begleichen, sehe Gazprom keinen Grund, die Gaspreis-Rabatte weiter aufrecht zu erhalten. In einem solchen Fall könnte auch die Gasversorgung Europas in Mitleidenschaft gezogen werden. Gasanbieter Gazprom droht Ukraine mit Gaspreis-Erhöhungen Gazprom

Gaspreise könnten von 168 auf 400 US Dollar steigen

Über 30 Prozent des europaweit verbrauchten Gases werden vom russischen Energiekonzern Gazprom bezogen – 50 Prozent davon fließen durch die Ukraine. Seit 2006 hat Russland der Ukraine schon zweimal wegen Zahlungs-Streitigkeiten den Gashahn abgedreht. Laut Angaben von Uktransgas kauft die Ukraine in Erwartung stark steigender Gaspreise derzeit doppelt so viel Gas vom russischen Gaskonzern ein, wie noch im Vorjahreszeitraum. Dies soll die Versorgungssicherheit unterstützen, falls Gazprom seine Drohungen wahr machen sollte und die Gaspreise für die Ukraine ab April von derzeit 168 auf dann 400 US Dollar pro 1000 Kubikmeter Gas tatsächlich erhöht. Ukrainische Energieexperten sind froh darüber, dass nun Frühling ist und die unterirdischen Gaslager gefüllt sind. So könne die Gasversorgung Europas zumindest kurzfristig aufrechterhalten werden, auch wenn Russland die Gaslieferungen in die Ukraine kürzen sollte. Laut Experten könnten die Gasvorräte der Ukraine für vier bis fünf Monate reichen. Der überdurchschnittlich warme Winter hat auch in Deutschland dazu geführt, dass die unterirdischen Gastanks gut gefüllt sind. Laut Energieexperten könne im Notfall auch auf andere Pipeline-Lieferungen, unter anderem aus Algerien oder Norwegen, gewechselt werden. Zudem bestünde auch die Möglichkeit eines verstärkten Flüssiggas-Imports über Tankschiffe.

Gazprom-Aktien brechen ein

Auch der Börseneinbruch des russischen Gasversorgers Gazprom ist laut Experten eine Folge des zunehmenden Drucks Russlands auf die Ukraine. So sind die Aktien am Montag um über 12 Prozent gefallen. In nur einer Woche verlor Gazprom gut ein Sechstel seines Börsenwertes, was etwa 45 Milliarden Euro entspricht. Russland besitzt rund 50 Prozent der Gazprom-Aktien und ist dadurch unter Handlungsdruck. Darüber hinaus ist Gazprom der größte Arbeitgeber Russlands, spült jährliche Milliardenzahlungen in die Staatskasse und ist ein wichtiger Devisenlieferant. Bild: Gazprom von Thawt Hawthje, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de