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Gasanbieter Gazprom liefert mehr Gas nach Deutschland

Kategorie: Gas

Die Gasexporte des russischen Energiekonzerns Gazprom entwickelten sich in letzter Zeit uneinheitlich. Vor allem in benachbarte Staaten der ehemaligen Sowjetunion lieferte der Gasanbieter zuletzt signifikant weniger Gas, als normalerweise. Dies ist vor allem auf die derzeit herrschenden Unruhen in der Ukraine zurückzuführen. Auch Gasexporte ins konflitkgeplagte Nordafrika nahmen vergangenes Jahr stark ab. Lediglich nach Europa exportierte der Gasversorger mehr Gas als sonst – und legte dadurch in Europa 15 Prozent an Umsatz zu. Gasanbieter Gazprom liefert mehr Gas nach Deutschland Gazprom

Gasgeschäft in Europa sehr lukrativ

Während Gazprom in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres ein Umsatzwachstum von 12,5 Prozent und Gewinnsteigerungen von 3,8 Prozent verzeichnen konnte, liefen die Geschäfte des russischen Gaskonzerns im dritten Quartal weniger gut. So erhöhte sich zwar der Umsatz des Gasanbieters um 7,4 Prozent, doch der Gewinn ging um zehn Prozent auf umgerechnet rund 5,98 Milliarden Euro zurück. Grund hierfür sind unter anderem höhere Betriebskosten, aber auch geringere Einnahmen aus Geschäften wie Gasexporten. Experten sehen den Rückgang von Gasexporten in ehemals sowjetische Staaten wie die Ukraine als weiteres Zeichen für den Gebrauch des Konzerns als Druckmittel seitens Russlands. So habe Gazprom zuletzt im Dezember 2013 die Gaspreise für die Ukraine senken müssen, um Experten zufolge die Bindung zu Russland zu stärken und eine Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der EU zu vermeiden. Europa hat sich angesichts der angespannten Lage in anderen Ländern vergangenes Jahr zu einem noch wichtigeren und sehr lukrativen Markt für das Gasgeschäft von Gazprom entwickelt. Zwischen Januar und Dezember lieferte der Gasversorger 16 Prozent mehr Gas nach Europa, als noch im Vorjahr – nämlich 161,5 Milliarden Kubikmeter. Durch leicht gestiegene Gaspreise machte der Gaskonzern ein Plus von 15 Prozent im europäischen Geschäft. Nach Deutschland wurden 2013 rund 21 Prozent mehr Gas geliefert, als noch 2012.

Gasbedarf Deutschlands fast zur Hälfte von russischem Gas gedeckt

Der Gasbedarf Deutschlands wird zu rund 40 Prozent durch Gas aus Russland gedeckt. Diese starke Abhängigkeit Deutschlands vom Kreml ist Politikern seit langem ein Dorn im Auge. Wirtschaftsexperten führen als Möglichkeit einer selbstständigeren Energieversorgung immer wieder die unkonventionelle Gasfördermethode Fracking an. Durch die Förderung von Erdgas aus Schiefergestein könnte der Gasbedarf Deutschlands laut Experten allerdings nur für rund 13 Jahre gedeckt werden. Auch neue Pipelines in andere Länder mit hohen Gasvorkommen, wie beispielsweise Aserbaidschan, könnten die Abhängigkeit Deutschlands zu Russland reduzieren. Bild: Gazprom von Thawt Hawthje, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de