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ubitricity: Wer sich für ubitricity entscheidet, tut dies bewusst

Kategorie: Strom

Für gewöhnlich haben die Menschen ihren Strom am liebsten dort, wo sie sind, also: Überall. Diesem Wunsch kommen zur Zeit nicht alle Energieunternehmen nach. Der 2008 in Berlin gegründete Stromanbieter ubitricity bietet den Verbrauchern „Strom für zuhause und für unterwegs“ an. Sowohl der Haushalt im Wohnort, als auch das Elektroauto unterwegs sollen mit Ökostrom versorgt werden. Dieses Angebot machen nicht viele Versorger. Damit setzt sich ubitricity allerdings auch nicht nur ein großes Ziel, für dass es einige Hindernisse zu überwinden gilt. Knut Hechtfischer - zusammen mit Dr. Frank Pawlitschek Gründer und Geschäftsführer von ubitricity - stellte sich im interview unseren Fragen zu den Konsequenzen aus Fukushima, Freiwilligkeit und den weiteren Plänen.



ubitricity: Wer sich für ubitricity entscheidet, tut dies bewusst



Redaktion, Tarifo.de Stromvergleich: Was heißt eigentlich ubitricity und wofür steht der Name?



Knut Hechtfischer: Der Name ubitricity setzt sich zusammen aus den Wörtern ubiquitär (lat. ubique – überall) und electricity (engl. für Elektrizität). ubitricity entwickelt für seine Kunden auf Basis eines eigenen Infrastrukturkonzepts eine neue Dienstleistung für Haushalte mit Elektrofahrzeugen: die Lieferung, Messung und Abrechnung von Tankstrom®. Unser Ziel ist eine flächendeckende Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Unser Mobile Metering Infrastrukturkonzept ordnet hierzu Zähl- und Messtechnik mobil an („On-board Metering“ im Auto oder „Cable Metering“ im Kabel) und reduziert dadurch die Kosten einer stationären Ladeinfrastruktur auf unter hundert Euro pro Systemsteckdose. Eine flächendeckende Ladeinfrastruktur kann dadurch kostengünstig realisiert werden, mit Systemsteckdosen überall dort, wo Nutzer sie tatsächlich brauchen, zum Beispiel beim Arbeitsplatz. Unser Name ist Ausdruck unseres Konzepts: einfach überall Strom tanken.



Was unternehmen Sie, um die Verbraucher zu erreichen?



Als vergleichsweise kleiner Stromanbieter informieren wir Verbraucher vor allem online über unsere Stromdienstleistungen, auf unserer Website und bei weiteren Fragen über unseren Kundenservice, der auch telefonisch erreichbar ist. Durch unsere Arbeit im Elektromobilitätssektor, haben wir aber viele Kunden, die dort auf uns aufmerksam geworden sind und uns nun durch den Bezug von Haushaltsstrom unterstützen möchten.



Was haben Sie durch die Vorkommnisse in Japan festgestellt? Hat sich nach den Ereignissen in Fukushima etwas am Verhalten der Stromkonsumenten geändert? Wie können Sie die wachsende Nachfrage nach Ökostrom decken?



Fukushima hat nicht nur in Deutschland Verbraucher wachgerüttelt und ihnen die Gefahren der zivilen Nutzung von Kernenergie noch einmal bewusst gemacht. Dazu kommt, dass bei Verbrauchern, Politik und Automobilwirtschaft das Interesse an der Herkunft der zuhause und unterwegs genutzten Energie wächst. Immer mehr Stromkunden möchten mit ihrer Entscheidung als Konsument den ihnen möglichen Beitrag dazu leisten, die erneuerbare Energieerzeugung auszubauen und schädliche Treibhausgasemissionen und radioaktive Abfälle zu reduzieren. Denn wenn mehr Stromkunden erneuerbare Energie nachfragen, müssen die Erzeugungskapazitäten mittelfristig ausgebaut werden, während die Nutzung fossiler Energieerzeugungskapazitäten zurückgeht. Als Lieferant von erneuerbar erzeugtem Strom freuen wir uns über jeden, der sich dafür entscheidet den Umstieg auf regenerative Energien zu unterstützen.



Sie setzen auf Freiwilligkeit. Nach einem halben Jahr Mindestvertragslaufzeit können die Kunden quartalsweise mit einer Frist von sechs Wochen kündigen. Was macht Sie so sicher, dass die Kunden Ihnen treu bleiben?



ubitricity bietet Strom aus erneuerbaren Energien zu einem transparenten Tarif an. Unsere Kunden sind daran interessiert, Treibhausgasemissionen und atomare Abfälle zu reduzieren, und können durch unsere Konzernunabhängigkeit jederzeit sicher sein, dass sie erneuerbare Energieerzeugung unterstützen. Viele interessieren sich außerdem auch für unsere Arbeit als Elektromobilitätsdienstleister und entschließen sich zukunftsorientiert für eine Stromversorgung bei ubitricity: Ab 2012/13 können ubitricity Kunden deutschlandweit erneuerbaren Strom tanken und das an deutlich mehr Ladepunkten als bisher eingeführt. Wer sich für ubitricity entscheidet, tut dies bewusst. Deshalb binden wir unsere Kunden auch nicht wie andere Stromanbieter für lange Mindestvertragslaufzeiten. Sie sind interessiert an nachhaltigen Lösungen, nicht nur im Energie- sondern auch im Transportsektor. Sie bleiben gern unsere Kunden - freiwillig.



Stromanbieterwechsel oder Umstieg auf Elektrofahrzeuge: Welche Entwicklung verläuft Ihrer Ansicht nach besser?



Der Umstieg auf Elektrofahrzeuge ist derzeit noch mit erheblich mehr Aufwand, auch finanziell, verbunden, als der Stromanbieterwechsel. Seinen Stromverbrauch auf erneuerbare Energien umzustellen ist einfacher, weil die Kunden bereits eine „echte Wahl“ haben. Vor allem aber ist es mit herkömmlichen Infrastrukturkonzepten für Elektromobilität bisher noch nicht gelungen, das klassische Henne-Ei Problem zu lösen: wie wird Infrastruktur finanziert, wenn eine kritische Zahl von Nutzern nicht bereits überschritten ist? Und wer entscheidet sich für ein Elektrofahrzeug, wenn die Infrastruktur nicht ausreichend vorhanden ist? Wie soll man als Automobilhersteller seinen Kunden kleine Akkus anbieten, wenn man damit nicht wieder nach Hause kommt? Hier setzt das ubitricity Infrastrukturkonzept an. Die Ölvorräte werden nicht ewig reichen. Gleichzeitig wird Strom aus erneuerbaren Quellen relativ günstiger. Auch politisch ist der Wechsel zur Elektromobilität gewollt und immer mehr Automobilhersteller reagieren darauf mit neuen ganz oder teilweise elektrisch angetriebenen Fahrzeugen. Auch gesamtgesellschaftlich wächst das Interesse an „sauberen“ Alternativen zum Verbrennungsmotor. Elektromobilität wird daher in naher Zukunft weiter Fahrt aufnehmen.



Hier geht es zum 2. Teil des Interviews.