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Gaspreise würden durch Fracking laut Studie nicht auf US-Niveau sinken

Kategorie: Gas

Die unkonventionelle Gasfördermethode Fracking wird sowohl von Experten und Umweltschützern, als auch von vielen Bürgern kritisch gesehen. Die Pläne der zukünftigen Bundesregierung, Fracking-Genehmigungen erst dann auszustellen, wenn die Unbedenklichkeit dieser Art der Gasförderung für die Umwelt wissenschaftlich belegt ist, stößt daher auf weitgehende Zustimmung. Einige Unternehmen beurteilen die unkonventionelle Gasförderung allerdings positiv, z.B. würde Fracking günstigere Gaspreise zufolge haben. Laut einer aktuellen Studie würde sich Fracking in Europa aber nicht dermaßen positiv auf die Gaspreise und die wirtschaftliche Entwicklung auswirken, wie in den USA. Gaspreise würden durch Fracking laut Studie nicht auf US-Niveau sinken Protest against fracking in the USA

Gaspreise in den USA um fast 60 Prozent gesunken

In den USA wird Fracking bereits seit der Jahrtausendwende wirtschaftlich zur Schiefergas- und Ölförderung genutzt, wodurch die Gaspreise seither um fast 60 Prozent gesunken sind. Bis zu zwei Drittel preiswerter ist Gas in den USA im Vergleich zu Europa. Wirtschaftsexperten fordern daher seit langem, sich in der EU nicht grundsätzlich vor Fracking zu verschließen. Es drohe die Abwanderung großer energieintensiver Betriebe in Länder mit geringeren Energiekosten. Vor allem Deutschland könne aufgrund der hohen Energiekosten infolge der Energiewende an Attraktivität als Industriestandort einbüßen. Unternehmen würden vielfach bereits Produktionsauslagerungen ins günstigere Ausland in Betracht ziehen. Laut der Prognose einer aktuellen Studie, die im Auftrag des internationalen Branchenverbands Association of Oil and Gas Producers (OGP) durchgeführt wurde, würde Fracking in der EU aber nicht zu den gleichen positiven Auswirkungen für die Wirtschaft führen, wie in den USA. Zwar könne die Wirtschaftsleistung der EU dank Fracking um 1 Prozent steigen und bis zu 1,1 Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden. Zudem könnten bis 2050 Energiekosten bis zu 1,7 Billionen Euro eingespart werden. Doch selbst wenn die Schätzungen der Studie über die Schiefergasvorkommen Europas stimmen und die EU Fracking-Genehmigungen erteilen würde, müsste Europa seinen Gasbedarf noch immer zu einem Großteil mit Gasimporten aus dem Ausland decken. Um die geschätzten Gasreserven Europas durch Fracking zu fördern seien außerdem bis zu 67.000 Bohrungen notwendig. Die Gaspreise in Europa würden sich zudem durch eine wirtschaftliche Gasförderung durch Fracking langfristig nur um etwa 6 bis 14 Prozent reduzieren.

Fracking hat in Deutschland großes Potential

Laut der Studie lagert in Deutschland das zweitgrößte Potential an Schiefergasvorkommen in der EU. Mit geschätzten 2,0 Billionen Kubikmetern Schiefergas folgt Deutschland Frankreich, wo schätzungsweise etwa 4,1 Billionen Kubikmeter lagern. Allerdings wird es laut Experten weder in Frankreich noch in Deutschland in absehbarer Zeit zu einer wirtschaftlichen Gasförderung durch Fracking kommen. In Frankreich ist Fracking seit Juli 2011 per Gesetz verboten. In Deutschland haben sich CDU, CSU und SPD im Koalitionsvertrag darauf geeinigt, vorerst keine Fracking-Genehmigungen auszustellen, solange die Unbedenklichkeit für die Umwelt nicht „zweifelsfrei geklärt“ ist. Vor allem die Sorge vor Grundwasserverunreinigungen ist groß, da beim Fracking ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien unter Druck in die Erde geleitet wird, um tiefe Gesteinsschichten aufzubrechen und Schiefergas an die Erdoberfläche zu befördern. Außerdem ist der Wasserverbrauch enorm: Pro Bohrloch werden bis zu 18 Millionen Liter Wasser in die Erde gepumpt. Bild: Protest against fracking in the USA von Image Library Max Phillips, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de