Stromanbieter: TelDaFax verliert, Naturstrom gewinnt Stromkunden
Kategorie: Strom
Die finanzielle Schieflage und der Ärger mit den Netzbetreibern haben TelDaFax nach eigenen Angaben 55.000 Stromkunden gekostet. Der Ökostromanbieter Naturstrom dagegen verzeichnete seit der Atomkatastrophe in Japan einen Zuwachs von 50.000 Stromkunden.
Troisdorf - Der Vorstandsvorsitzende des angeschlagenen Stromanbieters TelDaFax, Dr. Hans-Gerd Höptner, zieht nach 30 Tagen im Amt eine erste positive Bilanz. In einer Pressemittelung verkündete Höptner, dass sich das Unternehmen im Aufwind befindet und mehr als 50 Millionen Euro zum Abbau der Verbindlichkeiten bei den Netzbetreibern bereitgestellt hat. Zudem will der Stromanbieter seinen Kunden schon bald wieder das Lastschriftverfahren ermöglichen. Die Banken hatten TelDaFax aufgrund der Zahlungsprobleme die Teilnahme am Lastschrift-Einzugsverfahren untersagt, weil Stromkunden im Insolvenzfall ihre Zahlungen zurückbuchen lassen könnten. Mit zwei Instituten konnte der neue Vorstand von TelDaFax im Zuge der Sanierung die Wiedereinführung des Lastschriftverfahrens aushandeln. Damit erhofft sich der Stromanbieter auch eine Entspannung seiner Liquiditätssituation, denn durch offene Rechnungen von verunsicherten Kunden hat der Stromanbieter rund 75 Millionen Außenstände. Diese können zum Teil durch das Lastschriftverfahren wieder in Guthaben umgewandelt werden. Nichtsdestotrotz blickt TelDafax auf ein schwaches erstes Quartal zurück. Mehr als 40 Netzbetreiber haben dem Stromanbieter bisher wegen ausstehender Zahlungen den Zugang zu ihren Stromnetzen verweigert. Durch die Netzsperrung hat der Stromanbieter rund 55.000 Stromkunden verloren.
