Fracking-Chemikalien drohen Colorado zu kontaminieren
Kategorie: Gas
Seit Anfang des neuen Jahrtausends wird in den USA verstärkt Gas und Öl durch die unkonventionelle Fördermethode Fracking gefördert. Immer wieder melden sich Wissenschaftler zu Wort, die durch Untersuchungen nachgewiesen haben wollen, welche Gefahren die umstrittene Art der Gas- und Ölförderung für Mensch und Natur birgt. Die enormen Regenfälle im US-Bundesstaat Colorado und daraus resultierende Überschwemmungen könnten für Bewegung in der hitzigen Fracking-Diskussion sorgen: In dem US-Bundesstaat, in dem viel Gas- und Öl gefördert wird, stehen rund 50.000 Fördertürme, von denen einige durch die Fluten beschädigt worden sein sollen. Doch nicht nur das: Mit giftigen Fracking-Flüssigkeiten gefüllte Tanks sollen in den Fluten treiben und die Gegend verseuchen.
Ban Fracking SIgn
Fracking-Flüssigkeiten sollen sich in den Fluten verteilen
Bei einer Gasförderung durch Fracking werden Sand, Wasser und Chemikalien unter Druck in die Erde geleitet, um tief liegende Gesteinsschichten aufzubrechen und dort lagerndes Schiefergas an die Erdoberfläche zu befördern. Aufgrund des Einsatzes von Chemikalien ist diese Art der Gasförderung sehr umstritten und die Angst vor Trink- oder Grundwasserverunreinigungen groß. Im US-Bundesstaat Colorado in den Rocky Mountains nimmt diese theoretische Gefahr nun reelle Züge an. Nachdem Augenzeugen berichtet hatten, dass die Jahrhundert-Regenfälle dort Gas- und Ölförderanlagen beschädigt haben, wiegelte die zuständige Colorado Oil and Gas Association zunächst ab und erklärte, dass keine Anlagen beschädigt worden seien und auch keine Gefahr drohe. Erst als sich Video- und Fotoaufnahmen der überfluteten Gegend im Internet verbreiteten, lenkte die Industrie ein. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie angeblich mit Chemikalien gefüllte Stahltanks, die an den Anlagen gelagert wurden, in den Fluten treiben und möglicherweise einen Chemikalien-Film hinter sich her ziehen.Fracking-Rezept so geheim wie Coca-Cola-Zutaten
Angesichts dieser beunruhigenden Bilder lenkte die die Fracking-Industrie ein und forderte Menschen, die mit dem Flutwasser in Kontakt gekommen sind, dazu auf, häufig mit warmen Wasser und Seife die Hände zu waschen. Wie konventionelle Kläranlagen mit den Fracking-Chemikalien, die sich möglicherweise in den Fluten befinden, klarkommen sollen, ist völlig unklar. Erschwert werden mögliche Maßnahmen zum Umgang mit den giften Fracking-Flüssigkeiten von der Fracking-Industrie. Diese will die Zusammensetzung der Chemikalien nicht bekannt geben und vergleicht das giftige Fracking-Rezept mit dem von Coca-Cola, welches ja auch nicht offen gelegt werden müsse. Bild: Ban Fracking SIgn von Steve Harbula, CC BY - bearbeitet von Tarifo.deDeutschlandkarte
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