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Fracking-Chancen sollten laut HWWI-Ökonomen nicht unterschätzt werden

Kategorie: Gas

Weltweit gehen immer öfter Menschen auf die Straße, um gegen die Fracking-Pläne ihrer Regierungen zu protestieren. Viele Bürger haben Angst vor unvorhersehbaren Folgen der umstrittenen Schiefergas- und -Ölfördermethode. Und das nicht ganz ohne Grund: Beim Fracking werden Wasser, Sand und Chemikalien unter Druck in die Erde geleitet, um Tiefengestein aufzubrechen und dort lagernde Gas- oder Ölvorräte an die Erdoberfläche zu befördern. Die Sorge vor Grundwasser-Verunreinigungen ist groß. Forscher des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) warnen jedoch vor einer Anti-Fracking-Stimmung und davor, das Potential der Gasfördermethode zu unterschätzen. Fracking-Chancen sollten laut HWWI-Ökonomen nicht unterschätzt werden Exxon Flare Closeup

Fracking in den USA führt zu steigendem CO2-Ausstoß in Deutschland

Michael Bräuninger, Forschungsdirektor des HWWI, weist angesichts der weltweiten Fracking-Angst auf die Chancen einer Gasförderung durch Fracking für Deutschland hin. Die vermehrte Fracking-Nutzung im Ausland hätte negative Auswirkungen auf Deutschland. Durch intensives Fracking in den USA sind dort die Gaspreise enorm gesunken. Überflüssige US-Kohle wird zu Billig-Preisen nach Europa verschifft. Durch die günstig verfügbare Kohle sind viele Stromproduzenten zu einer vermehrten Kohleverstromung übergegangen, was dazu geführt hat, dass der CO2-Ausstoß Deutschlands 2012 erstmals seit langem wieder gestiegen ist. Bräuninger zufolge würden energieintensive Unternehmen zudem von niedrigen Gaspreisen im Ausland profitieren, was Deutschland als Firmenstandort immer unattraktiver werden ließe. Darüber hinaus sei der weltweite Energieverbrauch in den letzten Jahren enorm gestiegen. Es sei davon auszugehen, dass sich dieser Prozess „in den nächsten Jahren fortsetzen wird“, so der Ökonom. Fracking könnte dazu beitragen, den wachsenden Energiebedarf der Welt zu decken, schließlich seien in den vergangenen Jahren „erhebliche Schiefergasvorkommen“ entdeckt worden. Würde Fracking weltweit so intensiv genutzt werden, wie seit einigen Jahren in den USA, dann würden sich die Energiemärkte „weitreichend“ verändern, so Bräuninger.

Schiefergas könnte Deutschlands Gasbedarf für 13 Jahre decken

Fracking-Gegner und Umweltschützer betonen jedoch immer wieder die Gefahren einer Gasförderung durch Fracking. Häufig wird auf Beispiele aus den USA verwiesen, bei denen Bewohner von Fracking-Gegenden über möglicherweise durch Gas verunreinigtes, entzündbares Wasser aus dem Wasserhahn klagen. Außerdem seien Experten zufolge die ausschöpfbaren Schiefergasvorkommen in Deutschland vergleichsweise gering. Von 13 Billionen Kubikmetern Schiefergas unter Deutschlands Erde seien nur etwa 1,3 Billionen förderbar. Ein solches Vorkommen könnte Deutschlands Gasbedarf laut Geologen nur für rund 13 Jahre decken. Bild: Exxon Flare Closeup von Kristian Dela Cour, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de