Jeder Dritte ohne Haftpflicht

Wer jemandem, ob aus Versehen oder mit Vorsatz, einen Schaden zufügt, der muss für die finanziellen Folgen seines Handelns gerade stehen. Das Gesetz regelt den Schadenersatz in Deutschland und bestimmt, dass der Verursacher grundsätzlich zahlen muss. Wer beim Stichwort Schadenersatz nur an eine zerbrochene Vase oder ein verschmutztes Kleidungsstück denkt, der unterschätzt die Ernsthaftigkeit der Problematik. Während sich Bagatellschäden noch vergleichsweise mühelos aus der eigenen Tasche begleichen lassen, sieht es bei Vorfällen, die zu hohen Kosten führen ganz anders aus. Das kann der Fußgänger sein, den wir in einem Moment der Unachtsamkeit mit dem Fahrrad anfahren, die Skulptur im Museum, die zerbricht, weil wir eine unbedachte Bewegung gemacht haben oder auch das Haus, das bis auf die Grundmauern abbrennt, weil unsere Kinder mit Feuer gespielt haben.

In diesen Situationen wird es richtig teuer und wenn der Verursacher nicht über eine private Haftpflichtversicherung verfügt, dann können ihn die entstandenen Kosten bis an sein Lebensende verfolgen. Die Folge sind dann erhebliche wirtschaftliche Einschnitte und ein Leben am Existenzminimum. Obwohl jeder in die Situation kommen kann, dass er für einen hohen Schaden aufkommen muss, verfügt ein Drittel der deutschen Verbraucher nicht über eine private Haftpflichtversicherung. Wer sich selber nicht vor den finanziellen Folgen möglicher Schäden fürchtet, der sollte einmal darüber nachdenken, wie es einem ernsthaft Geschädigten zumute sein mag, dessen Anspruch auf Schadenersatz aufgrund der fehlenden Versicherung des Verursachers ins Leere läuft.