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Fracking-Konzerne zahlten Familie Schweigegeld von rund 565.000 Euro

Kategorie: Gas

Die umstrittene Gasfördermethode Fracking sorgt seit langem immer wieder für Diskussionen zwischen Befürwortern und Kritikern. In den USA ist jetzt ein brisanter Vertrag zwischen Fracking-Firmen und Anwohnern einer Fracking-Stätte offen gelegt worden, der die Debatte um mögliche Gefahren von Fracking weiter anheizen könnte: Drei Gaskonzerne zahlten einer Familie 750.000 Dollar, damit diese nie wieder über die unkonventionelle Gasförderung in ihrer Umgebung oder den daraus möglicherweise resultierenden Gesundheitsschäden spricht. Fracking-Konzerne zahlten Familie Schweigegeld von rund 565.000 Euro Stop Fracking!

Fracking soll Gesundheitsschäden bei ansässiger Familie hervorgerufen haben

Die Familie, mit der der Vertrag geschlossen wurde, lebte auf einem Bauernhof auf einem vier Hektar großen Grundstück im US-Bundesstaat Pennsylvania. In der Gegend gibt es große Schiefergasvorkommen. Drei Gaskonzerne entschieden sich, Gasvorkommen in unmittelbarer Nähe des Familien-Bauernhofes auszubeuten und begannen mit dem Fracking. Beim Fracking werden unter anderem Wasser, Sand und Chemikalien unter Druck in die Erde geleitet, um tief liegendes Schiefergestein aufzubrechen und das darin lagernde Schiefergas an die Erdoberfläche zu befördern. Unter anderem aufgrund des Einsatzes von Chemikalien ist diese Methode der Gas-Förderung weltweit umstritten. Kritiker befürchten beispielsweise Verunreinigungen des Trinkwassers. Die unmittelbar neben der Fracking-Stätte wohnhafte Familie habe bald nach Beginn des Frackings Gesundheits-Beschwerden bemerkt: Eltern und Kinder haben unter brennenden Augen, Kopf- und Ohrenschmerzen gelitten. Zudem sind die Eheleute davon überzeugt, durch das Fracking sei ihr Trinkwasser kontaminiert worden. Die Fracking-Konzerne streiten jegliche Verantwortung für die Gesundheitsschäden der Familie ab. Diese entschied sich daraufhin, die Gegend zu verlassen und einigte sich mit den Gaskonzernen auf die einmalige Zahlung von umgerechnet rund 565.000 Euro. Im Gegenzug verpflichtete sich die Familie dazu, nie wieder über die Fracking-Methoden in ihrer Nachbarschaft zu sprechen. Zudem musste die Familie den Konzernen zusichern, dass ihre Gesundheit nicht durch das Fracking in ihrer Nähe gelitten hätte.

Fracking-Debatte weiter angeheizt

Der Fall wurde erst jetzt bekannt, da eine lokale Zeitung bei Gericht Akteneinsicht beantragt hat. Seitdem wird das Verhalten der Gaskonzerne und ihr „Maulkorberlass“, wie die Einigung von Medien genannt wurde, gegenüber der Familie von Experten scharf kritisiert. Fracking-Kritiker sehen sich durch den Fall bestätigt. Die Debatte über die ungewissen Auswirkungen von Fracking auf Mensch und Natur dürfte durch die Offenlegung des Vertrags wieder neuer Zündstoff hinzugefügt worden sein. Bild: Stop Fracking! von greensefa, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de