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Fracking: Großbritannien will Gaskonzerne steuerlich begünstigen

Kategorie: Gas

Fracking ist eine Gasfördermethode, bei der unter anderem Wasser und Chemikalien unter Druck in die Erde geleitet werden, um tiefe Gesteinsschichten aufzubrechen und beispielsweise Schiefergas an die Erdoberfläche zu befördern. Aufgrund der bisher unvorhersehbaren Auswirkungen dieser Art der Gasförderung auf die Umwelt, ist Fracking weltweit umstritten. Großbritannien will nun steuerliche Anreize für Fracking schaffen, um das Vereinigte Königreich zum europäischen Vorreiter in Sachen Fracking zu machen. Fracking: Großbritannien will Gaskonzerne steuerlich begünstigen George Osborne 0397am

Fracking in Europa: Großbritannien will Vorreiter werden

In den USA wird Fracking bereits seit der Jahrtausendwende zur wirtschaftlichen Gasförderung genutzt. Seitdem sind die Gaspreise dort enorm gesunken und die USA werden von einigen Experten schon als Nachfolger Russlands als weltweit führender Gasproduzent gehandelt. Angesichts der positiven wirtschaftlichen Auswirkung von Fracking auf die USA erhoffen sich auch andere Länder durch Fracking einen Wirtschaftsaufschwung, geringere Energiepreise und mehr Unabhängigkeit von Gasexporteuren. Aufgrund der ungewissen Folgen für die Umwelt und möglichen Grundwasser-Verunreinigungen wird Fracking in den meisten Ländern Europas bisher aber nicht wirtschaftlich genutzt. Großbritannien will das nun ändern und zum europäischen Fracking-Vorreiter werden. Großbritanniens Finanzminister George Osborne kündigte am 19. Juli in London an, „das großzügigste Steuerregime der Welt“ für die Schiefergasförderung durch Fracking zu schaffen, um Investitions-Anreize für Energiekonzerne zu bieten. So sollen durch Fracking erzielte Umsätze von Unternehmen nur noch mit 30 Prozent besteuert werden, während bei der konventionellen Gasförderung in der Nordsee beispielsweise 62 Prozent Steuern fällig werden. Außerdem sollen Gemeinden, in denen Gas mittels Fracking gefördert wird, eine Prämie von umgerechnet rund 120.000 Euro und ein Prozent der Erlöse erhalten. Osborne sagte, er wolle, dass Großbritannien bei der Schiefergas-Revolution „vorne mit dabei ist“. Als Begründung nannte der Finanzminister vor allem ein mögliches Plus an Arbeitsplätzen und eine Reduktion der Energiekosten.

Energiegewinnung erfordere laut Londons Bürgermeister „maximalen Mut“

Angesichts möglicher Schiefergasvorkommen nahe des bevölkerungsreichsten Londoner Stadtteils Croydon zeigte sich auch Londons Bürgermeister Boris Johnson aufgeschlossen gegenüber der umstrittenen Gasfördermethode. Er erklärte, dass „kein Stein unumgedreht“ gelassen werden sollte, um die Energieversorgung der Metropole sicherzustellen. Johnson sprach sich dafür aus, die Energiegewinnung mit „maximalem Mut“ anzugehen. Allein in Nordengland vermuten Geologen Schiefergasvorkommen, die den Gasbedarf Großbritanniens über mehrere Jahrzehnte hinweg decken könnten. Bild: George Osborne 0397am von altogetherfool, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de