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Gas-Förderung durch Fracking verschlechtert CO2-Bilanz Deutschlands

Kategorie: Gas

In Deutschland wird die Fracking-Methode zur Gasförderung aus tiefen Gesteinsschichten bisher nicht wirtschaftlich genutzt. Trotzdem hat die Gas-Fördermethode, die in den USA bereits vielfach angewandt wird, Auswirkungen auf die Umwelt Deutschlands. Durch den Fracking-Boom in den USA sind die Gaspreise dort erheblich gesunken, weshalb vermehrt Gas zur Energieerzeugung verwendet und Kohle zu billigen Preisen nach Europa verschifft wird. Das hat Folgen für die Klimabilanz: Eine vermehrte Kohleverstromung ist laut Experten einer der Gründe, weshalb der CO2-Ausstoß innerhalb Deutschlands 2012 erstmals seit langem wieder gestiegen ist. Gas-Förderung durch Fracking verschlechtert CO2-Bilanz Deutschlands Natural Gas Fracking

Vermehrte Kohleverstromung ist Grund für mehr CO2-Emissionen

Fracking ist eine Methode zur Förderung von fossilen Energieträgern, bei der unter anderem Wasser, Sand und Chemikalien unter Druck in die Erde geleitet werden, um beispielsweise im Schiefergestein lagerndes Gas zu lösen und an die Erdoberfläche zu befördern. In den USA wird die Gasfördermethode seit ca. 2005 verstärkt zur Erdgasförderung eingesetzt. In Deutschland ist Fracking bisher durch das Bergrecht prinzipiell erlaubt, wird aber nicht wirtschaftlich genutzt. Unter anderem aufgrund des Einsatzes von Chemikalien und der ungewissen Auswirkungen derer auf die Umwelt bzw. das Grundwasser, ist Fracking weltweit umstritten. Obwohl hierzulande bisher nicht wirtschaftlich gefrackt wird, hat die Gasfördermethode einer Analyse des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) und der Berenberg Bank negative Auswirkungen auf die Umwelt Deutschlands. Durch die vermehrte Nutzung von Fracking in den USA sind die dortigen Gaspreise gesunken. Aufgrunddessen wird vermehrt Gas zur Energiegewinnung genutzt, die Kohlepreise sinken und Kohle wird in Europa zu einem attraktiven Rohstoff zur Energieerzeugung. Unter anderem durch die vermehrte Kohleverstromung seien in Deutschland 2012 erstmals seit langem wieder mehr CO2-Emissionen freigesetzt worden. Durch die niedrigen Kohlepreise gingen laut den HWWI-Forschern in Europa zudem Anreize verloren, Investitionen in „innovative und klimafreundliche Technologien“ zu tätigen. Die Gasförderung durch Fracking in den USA würde Experten zufolge sogar die Energiewende ausbremsen.

Fracking verursacht mehr Treibhausgase als konventionelle Gasförderung

Auch Fracking selbst und die Nutzung des hierbei gewonnenen Gases würde nicht zwangsläufig zu einer positiveren CO2-Bilanz führen, betonen die Forscher der Analyse. Da beim Fracking mehr Treibhausgase freigesetzt würden, als bei der konventionellen Gasförderung, würde sich Fracking nur positiv auf die Klimabilanz auswirken, wenn gleichzeitig weniger Kohle verstromt würde – was global betrachtet aber nicht der Fall ist. Bliebe der Kohleanteil in der Stromerzeugung gleich, und die Verstromung von Schiefergas nehme gleichzeitig zu, dann erhöhe sich den Forschern zufolge die CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Bild: Natural Gas Fracking von Daniel Foster, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de