Schnell & einfach
Finde den günstigsten Tarif
Bis zu 900 € sparen

Gasversorgung Deutschlands: Neue Pipeline könnte Abhängigkeit von Russland verringern

Kategorie: Gas

Deutschlands Gasbedarf wird zu rund 40 Prozent durch Gaslieferungen aus Russland gedeckt – dadurch sind wir von reibungslosen Lieferungen dieses föderativen Staats abhängig. Zu mehr Unabhängigkeit von Russland könnte Deutschland bzw. ganz Europa nun Aserbaidschan verhelfen. Die Wirtschaft des Landes am Kaukasus befindet sich derzeit auf einem aufsteigenden Ast – vor allem aufgrund großer Energiereserven im Meeresboden. Bis zum Sommer 2013 will Aserbaidschan über eine neue Gas-Pipeline nach Europa entscheiden, die mehr Versorgungs-Unabhängigkeit von Russland bedeuten könnte. Gasversorgung Deutschlands: Neue Pipeline könnte Abhängigkeit von Russland verringern Pipeline

Fracking wäre eine Möglichkeit zu größerer Gas-Unabhängigkeit

Die Tatsache, dass Deutschland fast die Hälfte seines Gases aus Russland geliefert bekommt, ist vielen Politikern hierzulande schon lange ein Dorn im Auge. Das liegt vor allem daran, dass Putin bereits 1999 erklärte, dass Russlands Bodenschätze „Grundlage der Verteidigungsmacht des Landes“ darstellten. Darüber hinaus ist Russland dafür bekannt, seine Gaslieferungen bei Unstimmigkeiten mit bestimmten Ländern einfach auf Eis zu legen. Nach Möglichkeiten zum Erlangen größerer Unabhängigkeit von Russland wird daher europaweit schon lange gesucht. Als eine Möglichkeit wird von vielen Experten seit einiger Zeit die umstrittene Gasfördermethode Fracking genannt. Durch sie könnte Gas aus tiefen Gesteinsschichten gefördert werden, die sonst nicht ausschöpfbar wären. Aufgrund des Einsatzes von Chemikalien, welche in den Boden geleitet werden, um unterirdische Gas- und Ölvorkommen auszuschöpfen, ist diese Methode zur Gasförderung jedoch sehr umstritten. Viele Experten fürchten um die Qualität des Trinkwassers. Daher ist eine Entscheidung darüber, ob Fracking erlaubt oder verboten werden sollte, in Europa bisher nicht gefallen, während beispielsweise die USA die Gasfördermethode schon länger nutzen.

10 Mrd. Kubikmeter Gas für Europa

Um Europa trotz Uneinigkeit über eine Gasförderung durch Fracking von Russlands Gaslieferungen unabhängiger zu machen, berät die EU-Kommission seit Jahren über mögliche Alternativ-Versorger und neue Pipelines. Aserbaidschan könnte nun eine Schlüsselrolle in den jahrelangen Überlegungen zukommen. Ab 2019 will das muslimische Land zusätzlich 16 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr fördern. Zehn Milliarden dieser Zusatz-Förderungen sollen nach Europa gebracht werden, sechs in die Türkei. Dafür müsste eine neue Gas-Pipeline gebaut werden. Eine solche neue Pipeline sei für Europa „ein Türöffner“, sagte EU-Energiekommissar Günther Oettinger, der schon lange auf größere Unabhängigkeit von Russland hofft. Eine neue Pipeline könnte entweder über Bulgarien und Rumänien nach Österreich, oder via Albanien nach Italien führen. Für beide Möglichkeiten haben sich bereits Privatinvestoren zur Finanzierung bereit erklärt. Im Sommer will Aserbaidschan über eine mögliche neue Pipeline entscheiden. Bild: Pipeline von Andrew Parnell, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de