Gasfördermethode Fracking könnte Bodensee-Trinkwasser verunreinigen
Kategorie: Gas
Bereits in den kommenden Wochen könnte der verschärfte Fracking-Gesetzentwurf von Bundesumweltminister Peter Altmaier und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler von der Bundesregierung abgesegnet werden. Dann wäre die umstrittene Gasfördermethode unter strengen Vorschriften und Einschränkungen weiterhin bundesweit erlaubt. In Trinkwasserschutzgebieten soll Fracking durch den Gesetzentwurf gänzlich verboten werden. Trotzdem sehen Experten nun das Trinkwasser des Bodensees gefährdet, da seine Quellen teilweise nicht als Trinkwasserschutzgebiete gelten.
Activists protest fracking outside Gov. Cuomo's office, New York
Bodensee-Region möglicherweise nicht ausreichend geschützt
Die andauernde Fracking-Debatte scheint zu keinem Ende zu kommen, und eine Entscheidung über den Fracking-Gesetzentwurf wird immer wieder verschoben. Derweil sprechen sich immer mehr Experten und Bürger gegen die umstrittene Gasfördermethode aus, die in den USA bereits großflächig angewendet wird. Einer aktuellen Studie des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid zufolge sind 66 Prozent der befragten Deutschen gegen Fracking. Beim Fracking werden Erdgas und -öl unter anderem durch Druck und Chemikalien aus Tiefengestein herausgelöst, um sie an die Erdoberfläche zu befördern. Da diese Methode noch relativ neu ist, wird immer wieder auf die unvorhersehbaren Umweltrisiken des Frackings hingewiesen. Die CDU, die ihre Forderung nach einer Verschärfung des Fracking-Gesetzentwurfs von Rösler und Altmaier durchsetzen konnte, befürchtet nun, dass der größte Trinkwasser-Speicher Deutschlands, die Bodensee-Region, möglicherweise nicht ausreichend geschützt sei. Einigen CDU-Abgeordneten zufolge sind nur rund die Hälfte der Gebiete, die zu dieser Region zählen, tatsächlich als Trinkwasserschutzgebiete deklariert. In der anderen Hälfte der Flächen, aus denen der Bodensee sein Wasser und somit den Großteil unseres Trinkwassers bezieht, wäre bei einem Inkrafttreten des derzeitigen Fracking-Gesetzentwurfs die umstrittene Gasfördermethode theoretisch möglich. Amerikanische Wissenschaftler der Organisation „Resources for the Future“ haben derweil in einer Studie festgestellt, dass durch Fracking gesundheitsschädliche Stoffe in umliegende Gewässer gelangen können. So wurde im gereinigten Abwasser einiger amerikanischer Bohranlagen unter anderem eine erhöhte Chloridkonzentration entdeckt.Fracking-Kritiker: Vor Entscheidung müssen Umwelt-Auswirkungen erforscht werden
Kritiker des Frackings fühlen sich durch solche Studien bestätigt und fordern, vor der endgültigen Entscheidung über die Regelungen zum Fracking noch Zeit vergehen zu lassen und erst langfristige Studien anzusetzen. Schließlich stünde Deutschland derzeit unter keinerlei ökonomischem Druck. Daher verweist das Umweltbundesamt darauf, dass genug Zeit bleibt, in Ruhe die Auswirkungen des Frackings zu erforschen und erst dann eine Entscheidung zu treffen. Bild: Activists protest fracking outside Gov. Cuomo's office, New York von CREDO.fracking, CC BY - bearbeitet von Tarifo.deDeutschlandkarte
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