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Gaspreis-Bildung: Wie sich der Gaspreis zusammensetzt

Kategorie: Gas

Beim Strom bestimmen die staatlichen Steuern und Abgaben mittlerweile rund 50 Prozent des Preises, den Endverbraucher bezahlen müssen. Hinzu kommen Netzgebühren, die staatlich reguliert werden. Die Strom-Produktion und der Vertrieb machen oft nur ca. ein Drittel des Strompreises aus. Der Gaspreis setzt sich hingegen anders zusammen, die staatlichen Abgaben und die Netzentgelte sind geringer. Auf ungefähr die Hälfte des Preisen haben die Gasversorger über Beschaffung und Vertrieb direkten Einfluss. Gaspreis-Bildung: Wie sich der Gaspreis zusammensetzt Pipeline

Gaspreis wird wesentlich von Beschaffungskosten bestimmt

Da nur ca. 12 Prozent des in Deutschland verbrauchten Erdgas aus heimischer Produktion stammt, muss ein Großteil des Gasbedarfs importiert werden. Deshalb bestimmen die Beschaffungskosten den Gaspreis wesentlich stärker als den Strompreis. Dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zufolge macht der Posten Beschaffung und Vertrieb 50,3 Prozent des Gaspreises aus. Beim Strom ist dieser Posten mit 35 Prozent deutlich kleiner. Die Gas- und Umsatzsteuer trägt zu 24,7 Prozent zu den Gaskosten bei. Auf die Netzentgelte entfallen 19,4 Prozent. Hinzu kommt die Konzessionsabgabe (3,6 Prozent) und der Messstellenbetrieb (2 Prozent). Die wichtigsten Importländer für Erdgas sind Russland und Norwegen. Früher hatten die Gasversorger auf die Höhe der Importkosten praktisch keinen Einfluss, da die Gaspreise an die Entwicklung der Ölpreise gekoppelt war. In den vergangenen Jahren hat sich diese Ölpreis-Bindung teilweise aufgelöst. Große Gasanbieter wie E.on oder RWE haben mit Gasproduzenten wie Gazprom neue Lieferverträge ausgehandelt, bei denen die Beschaffungskosten nicht mehr einzig von der Entwicklung der Ölpreise abhängen.

Große Preisunterschiede zwischen verschiedenen Gasanbietern in Deutschland

In Deutschland dürfen die Gasanbieter seit einem Beschluss des Bundesgerichtshof ihre Gaspreise für die Endkunden nicht mehr einzig an die Ölpreises-Entwicklung koppelt. Wenn sie dennoch die Preise erhöhen, dann steht ihren Kunden meist ein Sonderkündigungsrecht zu. Da in Deutschland immer mehr Energieunternehmen Gas vertreiben, können Verbraucher zwischen vielen Gasanbietern und vielfältigen Gastarifen wählen. Manche Gasversorger beziehen ihr Gas aufgrund von Lieferverträgen, die Jahrzehnte lang gelten. Andere kaufen ihr Gas ausschließlich an den Energiebörsen ein und sind deshalb von kurzfristigen Schwankungen der Einkaufspreise stark betroffen, positiv wie negativ. Welche Strategie beim Gaseinkauf langfristig erfolgreicher ist, das lässt sich nur schwer vorhersagen. Für Private Gasverbraucher ist dies jedoch unerheblich, da sie dank der Liberalisierung des Energiemarktes oft schnell den Gasanbieter wechseln können und deshalb ihr Gas von einem Versorger beziehen können, der vergleichsweise geringe Einkaufskosten an seine Kunden weitergibt. Bild: Pipeline von jasonwoodhead23, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de.