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Matt Damons Anti-Fracking-Film floppt in US-Kinos

Kategorie: Gas

Die Gas-Förderung mithilfe der Fracking-Methode ist in den USA ein heiß diskutiertes Thema. In den vergangenen Jahren ist es wiederholt zu Umwelt-Beeinträchtigungen gekommen, für dessen Ursache das Gas-Fracking verantwortlich gemacht wird. Nach dem großen Erfolg des Films Gasland, der sich in umstrittener Weise mit dem Thema auseinandersetzt, ist Hollywood auf das Thema aufgesprungen. Der Film Promised Land mit Hollywood-Star Matt Damon konnte die hohen Erwartungen, die von Fracking-Gegnern in den Film gesetzt wurden, bislang jedoch nicht erfüllen.

Matt Damons Anti-Fracking-Film floppt in US-Kinos mattdamon
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Einem Bericht der Washington Times zufolge spielte der Anti-Fracking Film Promised Land, in dem Matt Damon die Hauptrolle spielt, in den ersten vier Wochen 7,5 Millionen Dollar ein. Zwar hat der Film "nur" 15 Millionen US-Dollar gekostet, was für einen Hollywood-Film vergleichsweise wenig ist, da die Besucherzahlen jedoch unter den Erwartungen liegen, wird der Film bereits als Flop bezeichnet. Eine Begründung für das geringe Interesse in den US-Kinos gibt es bereits.

Arabische Öl-Firma an Finanzierung von Promised Land beteiligt


Die Förderung von unkonventionellen Gas-Vorkommen mithilfe der Fracking-Methode könnte einigen Strategen- und Energie-Experten zufolge dazu führen, dass sich die Vereinigten Staaten von einem Energie-Importeur in einen Energie-Exporteur wandeln. In den vergangenen Jahren ist die Gas-Förderung in den USA aufgrund des Einsatzes der Fracking-Methode kontinuierlich gesteigert worden. Die USA haben Russland als größten Gas-Produzent der Welt abgelöst.

Allerdings ist dies nicht für alle eine gute Nachricht. Viele Landbesitzer in den USA verpachten ihr Grundstück an große Öl- und Gasfirmen. Einerseits bekommen sie hierfür Geld. Andererseits sehen sich einige daraufhin Umwelt-Verschmutzungen, Trinkwasser-Verunreinigungen oder sogar kleineren Erdbeben ausgesetzt. Ein Grund hierfür ist, dass der Energie-Abbau in den USA vielerorts praktisch überhaupt nicht reguliert ist. Die Entscheidung von Landbesitzern, sich für oder gegen eine Pacht ihres Landes - und folglich für oder gegen den Einsatz von Fracking zu entscheiden - ist das Thema von Promised Land. Es ist eine schwierige Entscheidung: Einerseits winken neben Pacht-Einnahmen neue Jobs, die zu einem wirtschaftlichen Aufschwung ganzer Regionen führen können. In Zeiten von Wirtschaftskrisen und Arbeitslosigkeit ein schlagkräftiges Argument. Andererseits sind die Risiken, die durch den Einsatz von Fracking aufgrund der fehlenden Regulierung entstehen könnten, teilweise unberechenbar.

Eine schlechte Nachricht ist die stetige Ausweitung der Fracking-Methode aber nicht nur für Umweltschützer, sondern auch für Länder, welche die USA mit Energie versorgen: Durch die Ausweitung der heimischen Gas-Förderung ist der Gaspreis in den USA stark gefallen. 2012 kostete Gas in den USA teilweise nur ein Fünftel dessen, was in Deutschland bezahlt werden musste. Zudem benötigen die USA neben weniger Erdgas-Importen auch weniger Öl-Importe, da Gas Öl vielerorts ersetzen kann. Diese Entwicklung könnte zu erheblichen Mindereinnahmen und höheren Risiken für Öl-Staaten des Nahen- und Mittleren Ostens führen. Im Oktober, kurz vor der Premiere von Promised Land, erregte die Meldung für Aufsehen, dass die Firma "Image Nation" an der Finanzierung von Promised Land beteiligt war. Besitzer der Firma sind die vom Öl abhängigen Regierungen der Vereinten Arabischen Emirate.

Promised Land startet am 13.06.2013 in den deutschen Kinos


Bis der kritische Fracking Film mit Matt Damon in den deutschen Kinos anläuft, vergehen noch Monate. Dass sich in Europa im Vorfeld der Premiere eine ähnliche Diskussion wie in den USA über die Finanzierung des Films ereignen wird, ist unwahrscheinlich. Bislang wird Fracking in Europa praktisch nicht eingesetzt. Sollte die Gas-Förderungs-Technik in den nächsten Jahren auch hierzuland eingesetzt werden, wäre dies in erster Linie keine schlechte Nachricht für die Vereinigten Arabischen Emirate, sondern für Russland: Durch eine stärkere heimische Förderung könnten der Gaspreis und der Gasimport sinken, was für Gazprom, den größten Gas-Exporteur Europas, gleich zwei schlechte Nachrichten wären.

Bild: mattdamon (300dpi) von rehes, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de.