E.on: Verbraucherzentrale rät wegen höherer Gaspreise zum Anbieterwechsel
Kategorie: Gas
E.on konnte vor allem wegen des gut laufenden Gasgeschäfts seinen Gewinn stark steigern. In den ersten 6 Monaten dieses Jahres kletterte der Gewinn von Deutschlands größtem Energieversorger um 230 Prozent auf mehr als 3 Milliarden Euro. Während sich E.on-Aktionäre freuen bedeuten die guten Zahlen für die Gaskunden des Unternehmens nichts Gutes, denn der Gaspreis steigt für die Verbraucher trotz der Milliardengewinne. Die Verbraucherzentrale NRW empfiehlt daher den Gasanbieter zu wechseln.
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Im vergangenen Jahr hat neben dem Gasgeschäft der beschleunigte Atomausstieg zu einem eher suboptimalen Ergebnis von E.on geführt. Die einmaligen Belastungen aufgrund des Atomausstiegs hat der Konzern gut überwunden. Dank einer Einigung mit Gazprom verdient E.on auch im Gasgeschäft wieder gutes Geld. Für die Gaskunden des Energieversorgers bleibt es aber trotz der guten Markt- und Geschäftsentwicklung bei den Gaspreissteigerungen, die E.on kurz vor der Übereinkunft mit Gazprom verkündet hat.
Profitiert E.on nicht von günstigeren Einkaufspreisen?
Obwohl die Einkaufs-Gesellschaft des Konzerns E.on Ruhrgas weniger für die Gasbeschaffung zahlen muss, profitieren die Vertriebsgesellschaften des Konzerns nach Angaben von E.on nicht von den niedrigeren Einkaufspreisen, da es sich um rechtlich getrennte Firmen handelt. E.on vertreibt sein Erdgas in Deutschland über sieben Vertriebsgesellschaften. Ein Sprecher des Unternehmens sagte dem Handelsblatt Online, dass die Gaspreise der Vertriebsgesellschaften unabhängig von den Importpreisen gebildet werden. Sechs der Sieben Vertriebsgesellschaften von E.on haben angekündigt zum 1. September die Gaspreise zu erhöhen. Allein Gaskunden von E.on Thüringen werden von der Preiserhöhung verschont, da E.on diesen Kunden zuvor eine Preisgarantie gegeben hatte.Verbraucherzentrale NRW rät zum Anbieterwechsel
Die Trennung zwischen Einkaufs- und Verkaufsgesellschaften ist für die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW) keine Rechtfertigung für die kommende Gaspreissteigerung, denn die höheren Einnahmen von E.on müssten letztendlich auch den Kunden zugute kommen. Der Verbraucherschützer Jürgen Schröder, ein Energierechts-Experte, empfiehlt E.on-Kunden daher einen Anbieterwechsel. Handelsblatt Online sagte Schröder, die Verbraucherzentrale empfiehlt allen E.on-Kunden, die von den Preissteigerungen betroffen sind, ihren Gasvertrag zu kündigen und sich einen anderen Versorger zu suchen. Der Energierechts-Experte der Verbraucherzentrale ist darüber hinaus der Meinung, dass ein Erdgas-Grundversorger dazu verpflichtet ist Preissenkungen auch an seine Gaskunden weiter zu reichen. E.on verteidigt sich mit der Begründung, dass die Gaspreise an der Energiebörse EEX in Leipzig stabil sind. Trotz Einwänden der Verbraucherzentrale NRW wird es deshalb bei den Gaspreiserhöhungen bleiben. E.on-Kunden, die sich die steigenden Gaspreise einerseits und die Milliardengewinne andererseits nicht gefallen lassen wollen können dem Rat der Verbraucherzentrale folgen. Andernfalls droht ihnen eine böse Überraschung bei der nächsten Gasrechnung. Bild: IMG_0050 von http://underclassrising.net/, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de.Deutschlandkarte
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