Gasmarkt: Gazprom liefert weniger Erdgas nach Europa

Der Gaskonzern Gazprom hat am Mittwoch in Moskau angekündigt 2012 weniger Gas ins Ausland zu liefern als 2011. Der russische Gasversorger rechnet für dieses Jahr mit Erdgas-Exporten in Höhe von weniger als 150 Milliarden Kubikmeter. Technisch ist Gazprom in der Lage rund 180 Milliarden Kubikmeter Gas zu exportieren. Mit 34 Milliarden Kubikmetern importiert Deutschland mehr russisches Gas als alle anderen Staaten Europas.

gas pipe von khrawlings Alexander Medwedew, der Vizevorstand von Gazprom, begründete den Lieferrückgang mit der gesunken Nachfrage nach Europa. Durch den milden Winter haben die Europäer in diesem Jahr weniger Gas verbraucht als in den Jahren zuvor. im Februar ist Gazprom noch davon ausgegangen trotz des milden Winters in diesem Jahr mehr Gas als 2011 zu exportieren.

Gazprom will Gasleitungen nach Europa ausbauen

Trotz dem leichten Lieferrückgang in diesem Jahr will Gasprom zukünftig mehr Gas nach Europa liefern und baut deshalb seine Gasleitungen nach Europa aus. Derzeit wird der zweite Strang der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream gebaut. Eine Gasleitung durch das Schwarze Meer mit dem Namen South Stream ist fest eingeplant. Durch den Bau der neuen Pipelines will Russland Transitländer wie beispielsweise die Ukraine umgehen und Gas stattdessen direkt nach Westeuropa liefern. in Deutschland wird der Bedarf an russischem Erdgas vermutlich ansteigen: Die Produktion im Inland und in den Niederlanden, dem dritt wichtigste Gaslieferant Deutschlands, ist rückläufig. In Norwegen, hinter Russlands die Nummer zwei bei den Gasexporten nach Deutschland, stagniert die Fördermenge. Bild: gas pipe von khrawlings, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de.