Mehr Gas: BGR rechnet mit 10 Mal mehr Schiefergas in Deutschland
Kategorie: Gas
Die konventionelle Gasförderung in Deutschland ist rückläufig. Energiekonzerne wie ExxonMobil wollen deshalb auch unkonventionelles Gas, wie z.B. Schiefergas, fördern. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) schätzt, dass es hierzulande 10 Mal mehr Schiefergas gibt als bislang angenommen. Bei dessen Förderung würde jedoch die umstrittene Fracking-Methode zum Einsatz kommen.
Gasförderung in Deutschland 50 Jahre lang möglich
Bislang rechnete das BGR mit Schiefergasvorkommen von 227 Milliarden Kubikmetern. Die neuen Schätzungen liegen hingegen bei 2,7 Billionen Kubikmetern und übertreffen die alten Schätzungen damit um mehr als das zehnfache. Da ca. 30 Prozent der Schiefergasvorkommen gefördert werden können, würden die Ressourcen ausreichen, um in Deutschland trotz sinkenden konventionellen Erdgas-Abbaus die derzeitigen Fördermengen noch 50 Jahre lang aufrecht zu erhalten. ExxonMobil zufolge stammten 2011 nur 14 Prozent des deutschen Gasverbrauchs aus inländischer Produktion, der Rest musste aus Ländern wie Russland, Norwegen oder den Niederlanden importiert werden. Der Abbau von Schiefergas ist aufwendiger als der von herkömmlichen Erdgas und somit teurer. Zudem bestehen Umweltbedenken.Fracking steht im Zusammenhang mit Trinkwasserkontaminationen
In Deutschland bildet sich schon Widerstand gegen die Gasförderung von Schiefergas mit Fracking, bevor die in Frage kommenden Gasfelder überhaupt erkundet werden. In den USA wird Fracking in großem Maßstab eingesetzt, ist hingegen alles andere als unumstritten, da die Fördertechnik mit Trinkwasserkontaminationen in Zusammenhang gebracht wird. Andererseits führte der Gasboom in den USA, der durch den vermehrten Einsatz der Fracking-Methode ausgelöst worden ist, zu sinkenden Gaspreisen. In Europa ist der Gaspreis heute fast fünf Mal höher als in den USA. Bild: Chelmsford Gas Works von sludgegulper, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de.Deutschlandkarte
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