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Strom kommt künftig aus dem Meer

Kategorie: Strom

Berlin - Schon lange wird Strom nicht mehr nur in Kohle- oder Atomkraftwerken produziert. Angesichts wachsender Klimaprobleme werden regenerative Energiequellen immer attraktiver. Dazu gehören unter anderem Anlagen, welche die Energie aus Wasserkraft, Erdwärme, Sonnenenergie oder Windkraft in Strom umwandeln. Bislang wenig beachtet: auch aus den Meeresströmungen lässt sich Strom gewinnen.



An den Anblick der fast schon omnipräsenten Windräder haben sich die meisten Menschen inzwischen gewöhnt. Schließlich liefern diese Hightech-Anlagen praktisch unbegrenzt Strom, ohne Umwelt und Klima zu beeinträchtigen. Wasser jedoch ist 800 Mal dichter als Luft. Folglich fragen sich Forscher nun: warum also nicht auch die Kraft des Meeres für die Produktion von Strom nutzen? Schließlich schlummert hier ein bislang weitgehend ungenutztes Potenzial, mit dessen Hilfe weltweit Millionen von Haushalten mit Strom versorgt werden könnten.



Wirklich neu ist die Idee indes nicht. In den sechziger Jahren wurde an einer Flussmündung in der Bretagne das erste Kraftwerk dieser Art gebaut, welches bis heute rund 150.000 Haushalte mit Strom versorgt. Ein Nachteil ist, dass die sogenannten Gezeitenkraftwerke nur während der Ebbe Strom produzieren. Zudem gibt es weltweit nur etwa 100 Standorte, welche für den Bau solcher Anlagen geeignet wären.



Neuere Verfahren setzen daher nicht mehr nur auf die durch Ebbe und Flut verursachten Höhenunterschiede. Hier werden die Gezeitenströmungen effizienter genutzt. Anlagen dieser Art sehen nicht nur aus wie Windräder unter Wasser, sondern funktionieren auch ähnlich. Klingt komisch, ist aber so. Der große Vorteil dabei: Strom wird hier rund um die Uhr produziert. Obendrein gibt es wesentlich mehr Standorte, die für den Bau solcher Offshore-Parks unter Wasser in Frage kommen. Auch wenn die Technologie noch in der Testphase steckt und unter diversen Kinderkrankheiten leidet: Experten gehen davon aus, dass die Stromgewinnung aus Ebbe und Flut in Zukunft den Stellenwert der Windkraft erlangen wird.