Gasleck auf Bohrinsel: Drohende Gasexplosion in der Nordsee
Kategorie: Gas
Seit Sonntag strömt Gas unkontrolliert aus einer Bohrinsel auf der Nordsee. Die Besatzung ist evakuiert, um die Bohrinsel herum ist eine Sperrzone eingerichtet. Der Energiekonzern Total, der die Gasplattform betreut, sucht fieberhaft nach einem Weg um das Gasleck zu schließen. Sollte keine Lösung gefunden werden drohen eine Gasexplosion und eine Umweltkatastrophe.
Potentiell explosives Gas in unbekannten Mengen
Die Bohrinsel mit dem Namen "Elgin" befindet sich knapp 250 Kilometer vor der Küste Schottlands, in der Nähe von Aberdeen. Auf der Bohrinsel wird neben Erdgas auch Öl gefördert, weshalb die drohende Explosion an das Unglück auf der Plattform "Deepwater Horizon" von BP denken lässt: Vor zwei Jahren ist durch ein Leck auf der Bohrinsel unkontrolliert Öl in den Golf von Mexico geflossen. Total teilte mit, dass sich bereits ein Film auf der Wasseroberfläche gebildet hat. Das austretende Gas ist nach Angaben eines Total-Sprechers entzündlich und könne daher auch explodieren. Allerdings verflüchtige es sich auch schnell. Wie viel Gas in die Nordsee strömt weiß derzeit niemand, was Total auch einräumt. Auch an welcher Stelle sich das Gasleck befindet weiß der Energiekonzern nicht, was eine Lösung des Problems sicherlich nicht vereinfacht.Stopfung des Gaslecks könnte Monate dauern
Wie lange es dauert, um das Leck zu stopfen, das weiß ebenfalls niemand. Um das Leck an der Deepwater Horizon zu schließen benötigte BP eine gefühlte Ewigkeit, mehrere Versuche schlugen fehl. Umweltexperten warnen bereits davor, dass durch das austretende Gas Todeszonen in der Nordsee entstehen könnten. Die Arbeiter auf der Elgin sind wohl auch deshalb evakuiert worden, da bei einer Explosion auf der Deepwater Horizon 11 Arbeiter ums Leben kamen. Total möchte keine Optionen ausschließen, auch nicht die einer Entlastungsbohrung. Diese könnte sechs Monate dauern. Sollte so lange Gas unkontrolliert in die Nordsee strömen könnten sich die schlimmen Befürchtungen erfüllen, vor denen Umweltschützer jetzt schon warnen, und die im Golf von Mexiko bereits eingetreten sind. Bild: Drill Site von Damian Gadal, CC-BY - bearbeitet von Tarifo.de.Deutschlandkarte
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