Gas-Gewinnung aus Ökostrom: Power to Gas Projekt in Hessen

In Deutschland wird deutlich weniger Gas produziert als verbraucht - ein Grund für Gaspreise, die vielen Verbrauchern zu hoch sind. Konventionelle Gasvorkommen gibt es hierzulande nur wenige und der Import aus Ländern wie Russland ist nicht immer zuverlässig. Daher wird an neuen Methoden zur Gasgewinnung geforscht. Ein interessantes Projekt ist die Power to Gas-Methode. In Hessen wird in einem Pilotsystem Ökostrom in Gas umgewandelt.

Überangebot an Strom könnte zu Gas umgewandelt werden

In Bad Herrenfeld in Hessen testet das Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik über einen Zeitraum von zwei Jahren ein System, das zum einen als Methode zur Stromspeicherung, zum anderen zur Einspeisung von zusätzlichem Gas ins deutsche Gasnetz verwendet werden könnte. Bei dem sogenannten Power to Gas Projekt geht es darum mithilfe einer Methanisierungsanlage Strom in Erdgas umzuwandeln. Strom aus Erneuerbaren Energien wird nicht gleichmäßig produziert sondern hängt beispielsweise von der Windstärke oder den Sonnenstunden pro Tag ab. Deshalb wird nach einer Methode gesucht, mit der ein Überangebot an Strom gespeichert werden kann. Bei der Power to Gas Methode könnte das Gasnetz als Strom-Speicher dienen. Durch eine Rückumwandlung kann das Gas wieder in Strom umgewandelt werden, sodass je nach Bedarf genügend Strom oder Gas zur Verfügung steht. Durch die doppelte Umwandlung, also durch die erneute Umwandlung von Gas in Strom, kommt es zwar zu Energieverlusten, diese können jedoch als Wärme aufgefangen, und zum Heizen von Wohnungen verwendet werden. Eventuell lässt sich auf diesem Weg die deutsche Abhängigkeit von Gasimporten verringern. Bild: turning corners von Genista, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de.