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Atomstrom und Tschernobyl 24 Jahre nach dem Gau

Kategorie: Strom

Berlin – Das Thema Atomkraft ist in diesen Tagen wieder aktuell. Am Wochenende demonstrierten mehr als 100.000 Menschen gegen die von der Bundesregierung geplante Verlängerung der Laufzeiten. Zwischen den Atomkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel bildeten sie eine rund 120 Kilometer lange Menschenkette. Der Zeitpunkt ist gut gewählt: heute vor genau 24 Jahren explodierte ein Reaktorblock im ukrainischen Tschernobyl. In der Folge wurden weite Teile Europas verstrahlt.



Seit Jahrzehnten demonstrieren die Gegner der Kernenergie. Dabei geht es meist friedlich und kreativ zu. So bestand die Demonstration am Samstag aus einer kilometerlangen Menschenkette und lief unter dem Motto „Kettenreaktion – Atomkraft abschalten“. Dass an der Veranstaltung weit mehr Menschen teilnahmen als erwartet zeigt nicht nur wie gut die Bewegung inzwischen organisiert ist, sondern auch wie umstritten die Energiepolitik der Bundesregierung ist.



Der offizielle Anlass war jedoch die Katastrophe von Tschernobyl vor 24 Jahren. Dabei wurde rund hundertmal so viel Radioaktivität freigesetzt wie bei den Atombomben von Hiroshima und Nagasaki. Schätzungen zufolge wird die Zahl der so verursachten zusätzlichen Todesfälle durch Krebs auf bis zu 66.000 steigen. Der erst vor zwei Jahren reparierte Schutzhülle um den Reaktor sorgt nur begrenzt für Sicherheit. Eine neue, stählerne Schutzhülle wird vorrausichtlich erst in einigen Jahren fertiggestellt und soll Umgebung und Grundwasser für weitere 100 Jahre vor der gefährlichen Strahlung schützen. Die Baukosten von mehr als eine Milliarde Euro werden zu großen Teilen von den USA und der Europäischen Union übernommen.

Tags: Atomkraft