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Strom aus der Sonne soll billiger werden

Kategorie: Strom

Berlin – In diesen Stunden berät der zuständige Ausschuss im Berliner Marie-Elisabeth-Lüders-Haus darüber, wann und vor in welchem Umfang die Subventionen für die Solarenergie gekürzt werden. Die geladenen Sachverständigen haben hierzu unterschiedliche Ansichten. Dass es zu einer Kürzung kommt, werden die vor Ort demonstrierenden IG Metaller wohl nicht verhindern können.



Acht Sachverständige sprechen zur Stunde vor dem Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit über ihre Einschätzungen zur künftigen Förderung der deutschen Solarenergie. Darunter sind beispielsweise Peter Weiss (Zentralverband des Deutschen Handwerks), der die positiven Wirkungen der bisherigen Förderpolitik für seine und andere Branchen hervorheben wird. Auf der anderen Seite steht unter anderem Holger Krawinkel (Bundesverband der Verbraucherzentralen), der sich für eine stärkere Kürzung der Subventionen ausspricht.



Die Kürzungspläne der Bundesregierung sind weniger auf die schwierige Haushaltslage als auf die Ineffizienz der aktuellen Förderpraxis zurückzuführen. Schließlich verursachen die Subventionen für Solarstrom deutlich höhere Kosten als die für andere regenerative Energien wie zum Beispiel Windkraft. Zudem produzierten Windräder im vergangenen Jahr rund sieben Mal mehr Strom als die hiesigen Solar-Anlagen. Ein Gesetzentwurf von Bundesumweltminister Norbert Röttgen sieht daher vor, die Vergütung um 16 Prozent zu kürzen.



Allein die im Jahr 2009 installierten Anlagen kosten die Stromverbraucher in den nächsten 20 Jahren insgesamt 14 Milliarden Euro. Weil Röttgen befürchtete, dass allein die Ankündigung einer Kürzung der Sätze zu einem weiteren Ansturm auf die gesetzlichen Fördertöpfe führen würde, wollte er das Gesetz möglichst schnell durch die Instanzen bringen. Doch der Widerstand der Solar-Branche, der FDP und auch aus den eigenen Reihen war stärker als erwartet. Gerade die neuen Bundesländer wären von der Neuregelung betroffen und befürchten Arbeitsplatzverluste. Bundesmittel in Höhe von 100 Millionen sollen nun in die weitere Erforschung der Solartechnologie fließen. Auch wenn noch völlig unklar ist woher das Geld kommen soll: zumindest sind nun die eigenen Reihen geschlossen. Anfang Mai will der Bundestag endgültig über die Novelle entscheiden.