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Gas soll laut Oettinger aus Aserbaidschan kommen - egal aus welcher Gaspipeline

Kategorie: Gas

EU-Energiekommissar Günther Oettinger sagte am Rande eines Energietreffens am Montag in Essen, dass er davon ausgehe, dass bereits in zwei oder drei Monaten eine Entscheidung über eine zukünftige Gaslieferung von Aserbaidschan nach Europa fällt. In der vergangenen Woche konnte Gazprom wegen enormer Kälte weniger Gas als sonst nach Europa liefern. Erdgas aus dem Kaukasus soll die russische Gasversorgung diversifizieren und zu mehr Versorgungssicherheit führen. Gas soll laut Oettinger aus Aserbaidschan kommen - egal aus welcher Gaspipeline

Nabucco nur eine von mehreren möglichen Gaspipelines

Durch welche Pipeline Gas aus Aserbaidschan, und möglicherweise auch anderen Ländern des Kaukasus, in die EU strömen wird ist noch nicht klar. Derzeit gibt es mehrere Projekte, die um die Lieferung konkurrieren. Das in Deutschland bekannteste ist das Nabucco-Gaspipeline Projekt, für das der ehemalige Außenminister Joschka Fischer wirbt. Oettinger sagte, dass ihm nicht so wichtig ist, welche Pipeline sich am Ende durchsetzt, er könne mit jeder Lösung leben. Das Nabucco-Projekt hat sich nach Branchen-Kreisen immer weiter verteuert. Anstatt der ursprünglich knapp 8 Milliarden wird intern derzeit mit 15 Milliarden Euro gerechnet. Europäische Gasversorger wie die RWE, die an dem Projekt beteiligt sind, wird das Projekt mittlerweile zu teuer. RWE fehlt aufgrund des Atomausstiegs und der Energiewende Geld, der Strom- und Gasanbieter hat Entlassungen in Deutschland angekündigt um Geld zu sparen. Hinzu kommen Probleme bei den Verhandlungen mit den Ländern des Kaukasus. Derzeit hätten die Europäer nicht genug Gas, um die Pipeline mit den angestrebten 31 bcm im Jahr zu füllen. Gut möglich, dass deshalb ein kleineres Konkurrenzprojekt von Nabucco verwirklicht wird. Dennoch wollen die Europäer Nabucco nicht begraben, eventuell wird zunächst eine bisherige Konkurrenzpipeline unterstützt, die später zu Nabucco II ausgebaut werden kann.

Kaspisches Gas soll Versorgung von Gazprom diversifizieren

Durch eine Kältewelle ist es in der vergangenen Woche zu einem Rückgang der Gasversorgung aus Russland gekommen. Gazprom, wichtigster Gasimporteur der EU, hat aufgrund einer Kältewelle mehr Gas als sonst für den heimischen Markt benötigt und konnte deshalb nicht die gewohnte Menge in die EU liefern. Damit die EU unabhängiger vom russischen Erdgas wird möchte sie ihre Gaslieferanten diversifizieren. Kaspisches Gas soll dabei helfen unabhängiger von russischen Lieferungen zu werden. Bild: Günther Oettinger, EU Commissioner for Energy von FriendsofEurope, CC-BY - bearbeitet von Tarifo.de.