Vattenfall: Fernwärmenetz muss für Konkurrenten geöffnet werden

Fernwärme ist eine Alternative zu Gas beim Heizen. Anders als bei Erdgas, wo Verbraucher einfach und schnell ihren Gasanbieter wechseln könne, sahen sich Fernwärme-Bezieher bisher einem Monopolisten gegenüber. Dies könnte sich nun ändern: Das Bundeskartellamt hat geurteilt, dass der Energieversorger Vattenfall sein Fernwärmenetz in der Hansestadt Hamburg für Konkurrenten öffnen muss.

Vattenfall erzielt hohe Gewinne bei der Fernwärme

Die Gewinnmargen bei der Fernwärme lagen bei Vattenfall bisher hoch. 2009 erzielte der Energiekonzern in dieser Sparte einen Gewinn von 140 Millionen Euro. Die Verbraucherzentrale Hamburg hatte sich deshalb beim Bundeskartellamt beschwert. Die Verbraucherschützer werfen dem Energieriesen vor seine Monopolstellung auszunutzen und überhöhte Preise für die Fernwärme zu verlangen. Einen Missbrauch bei der Preispolitik konnten die Richter zwar nicht feststellen, allerdings muss der Konzern anderen "einen diskriminierungsfreien Zugang zum Fernwärmenetz" ermöglichen. Ob Vattenfall gegen das Urteil eine Gegenklage anstrebt ist noch unklar. Auf dem Gasmarkt können Verbraucher von der stetig wachsenden Anzahl an Gasanbietern profitieren, da die Gaspreise einiger Anbieter deutlich unter denen der Grundversorger liegen. Ob Fernwärme-Kunden in absehbarer Zeit eine ebenso große Auswahl wie Gaskunden haben bleibt abzuwarten. Der Biogas-Anbieter Lichtblick kündigte bereits an, dass er Fernwärme für eine "klare Option" hält. Bild: Grid Iron von tuchodi, CC-BY - bearbeitet von Tarifo.de.