Enercity: Kunden der Stadtwerke Hannover ärgern sich über Sponsoring und Gaspreiserhöhung

Um 9,5 Prozent haben die Stadtwerke Hannover, die auch unter dem Namen enercity bekannt sind, im Dezember 2011 die Gaspreise erhöht. Kunden des Gasanbieters ärgern sich nun darüber, dass das Energieunternehmen eine Millionen Euro einem Museum gegeben hat. Die Stadtwerke Hannover begründen dies mit Sponsoring. Andre Stimmen sprechen davon das Geld wäre verschenkt, oder gar veruntreut worden.

Teures Gas vs. gesellschaftliches Engagement

Wie viele andere Stadtwerke, so sind auch die Stadtwerke Hannover stark in ihrer Heimatregion verwurzelt. Sie betrachten sich deshalb selbst als kommunales Unternehmen, und das, obwohl 60 Prozent des Unternehmensgewinns gar nicht aus Hannover, sondern aus Geschäften außerhalb der Stadtgrenzen stammt. Mit dem gesellschaftliche Engagement, mit dem enercity sein Million-Sponsoring beim Sprengel-Museum begründet, will der Energieversorger dem Gemeinwesen etwas zurückgeben. Profitieren wird von dieser Rückgabe wohl nur ein kleiner Teil der Gemeinschaft der Energiekunden des Unternehmens, die durch den Bezug von Gas zu hohen Preisen das Sponsoring ermöglicht haben. Nicht nur Gaskunden, auch Politiker aus Hannover zeigen sich mittlerweile mehr als verärgert über das so genannte soziale Engagement der Stadtwerke. Dieter Küßner, Aufsichtsrat von enercity und CDU-Politiker, bezeichnet den Millionen-Sponsoring-Vertrag mit dem Museum als eine "Art Veruntreuung von Kundengeld". Dabei stehen die Stadtwerke Hannover mit dieser Art der Gemeindeunterstützung bei Weitem nicht alleine da. Viele Stadtwerke in Deutschland erheben überhöhte Strom- und Gaspreise, von denen sie dann einzelne regionale Einrichtungen wie Museen oder Hallenbäder finanzieren. Vielen Energiekunden ist allerdings ein niedriger Strom- und Gaspreis wichtiger als die Förderung einer Einrichtung, die sie eventuell niemals betreten werden. Bild: ihmezentrum enercity von k_millo, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de.