Reduzierter Kundenservice bei der Postbank ab Juli
Kategorie: Finanzen
Es ist bereits seit Längerem bekannt, nun ist der Zeitpunkt gekommen: Zum 30. Juni dieses Jahres wird es in keiner der mehr als 1.000 Postbank-Filialen in Deutschland mehr eine Vermögensberatung geben. Dennoch können Kunden auch zukünftig auf Anlageoptionen zurückgreifen.
Postbank schließt Sparte der Vermögensberatung
Kunden der Postbank müssen sich nicht gleich ein anderes Finanzunternehmen suchen – doch eine Vermögensberatung erhalten sie von den Mitarbeitern ab Juli 2012 in keiner der bundesweit rund 1.100 Anlaufstellen mehr. Dennoch: Wer weiß, was er will, kann weiterhin sein Geld bei dem bekannten Konzern in Gelb anlegen. Produkte wie Tages- oder Festgeldkonten, aber auch Aktienfonds oder Rentenpapiere sollen weiterhin über die Postbank buchbar sein. Für all diejenigen, die bereits ein Girokonto bei der Postbank führen oder mit einem anderen Angebot vertraglich mit dem Unternehmen verbunden sind, wird eine Hotline eingerichtet werden, über die Fragen und Probleme telefonisch gelöst werden. Einzig risikoreiche Anlageoptionen werden von den Beratern nicht mehr mit interessierten Verbrauchern debattiert, und auch für die noch immer erhältlichen Aktion- oder Geldmarktfonds muss von jedem Bankangestellten ein Protokoll bis ins Detail ausgefüllt und dem eventuellen Kunden in spe zugestellt werden. Allerdings werden zum Juli auch viele Kundenberater von der Postbank zur Deutschen Bank wechseln, die den angeschlagenen Konzern im Jahr 2010 übernommen hat. Als Grund für die Schließung der Vermögensberatungssparte bei der Postbank wurden neben finanziellen Gesichtspunkten auch negative Testurteile unabhängiger Unternehmen wie der Fachzeitschrift Finanztest angeführt.
Kundenservice in der Kritik
Auch öffentliche Kritik gab es an der Postbank im vergangenen Jahr. Denn aufgrund fragwürdiger Beratungsgespräche und dem Unterlassen von Hinweisen auf das hohe Risiko der Anlage, haben Kunden bei Investitionen in ein südafrikanisches Immobilienprojekt insgesamt rund zweieinhalb Millionen Euro Verlust gemeldet.
Bild: Weihnachtsfrau an der Postbank von CoreForce, CC-BY - bearbeitet von Tarifo.