Schnell & einfach
Finde den günstigsten Tarif
Bis zu 900 € sparen

Deutsche Bahn: Ökostrom kommt zum Zug

Kategorie: Strom



Berlin – Bislang machte die Bahn nicht gerade als Vertreter des Klimaschutzes von sich reden. Zwar sind die Zeiten der kohlebetriebenen Dampflock schon länger gezählt, doch der Energie- und Strommix der Bahn spiegelt dies nicht ganz wieder. Nun informierte die Bahn, dass zukünftig 6 ICE allein von Windenergie aus dem Windpark Märkisch Linden angetrieben werden und der Anteil an erneuerbarer Energie ausgebaut werden soll. Umweltschutzorganisation Greenpeace bezeichnet den Strommix dennoch als „weiterhin klimaschädlich“. Nun liegt es am Verkehrsunternehmen zu zeigen, dass es sich hier nicht nur um Imageverbesserung handelt.







Wenn es darum geht, die Umwelt zu schonen, wird Bürgern neben dem Wechsel zu Ökostrom oft nahegelegt, vom PKW auf die öffentlichen Verkehrsmittel und die Bahn umzusteigen. Tatsächlich reduziert das den CO2-Ausstoß pro zurückgelegten Kilometer signifikant, doch die Umweltbilanz ließe sich mit einem umweltfreundlicheren Strommix der Bahn noch weiter verbessern.



Dies haben inzwischen auch die Verantwortlichen bei der Deutschen Bahn erkannt. Ein Vertrag soll für die kommenden 19 Jahre den Bezug von 59 Gigawattstunden (GWh) Windenergie aus dem Windpark Märkisch Linden des Bremer Energieversorgers swb sichern. Mit dem Ökostrom können umgerechnet sechs ICE 3 pro Jahr umweltfreundlich betrieben werden. Bahnchef Rüdiger Grüber sieht hierin die "ambitionierten Klimaschutzziele" der DB untermauert, meldet Spiegel Online. Im Jahr 2008 lag der Anteil erneuerbarer Energien bei 16 %, bis 2020 möchte die Bahn den Anteil auf 30 % aufstocken.



Greenpeace wittert hierin lediglich Feigenblattpolitik. Die Umweltschützer werfen der Bahn vor, noch nicht begriffen zu haben, "dass sie sich angesichts einer extrem dreckigen Stromerzeugung mit Kohle- und Atomstrom immer noch auf einem Abstellgleis befindet", stellt Energieexperte Andree Böhling fest. Tatsächlich enthält der Strommix des Staatskonzerns 50 % Kohlekraft und 20 % Kernenergie. Der Kohlekraftneubau von E.ON in Datteln soll der Umweltschutzorganisation zufolge in der Deutschen Bahn den Hauptabnehmer haben. Dies torpediert durchaus die Vorreiterrolle als Klimaschützer.