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Strom aus Osmose in die Steckdose

Kategorie: Strom

Tofte, Norwegen - Die Forschung sucht unbeirrt nach Wegen um nachhaltig Ökostrom zu gewinnen. Desertec steht an der Spitze der Projekte, die mit Solarstrom den Strombedarf der Menschheit decken sollen. In Norwegen setzt Statkraft, der größte Energieversorger des Landes, nun die 30 Jahre alte Idee des Israelischen Forschers Sidney Loeb um. Ein Osmose-Kraftwerk soll aus der Mischung von Süßwasser und Salzwasser Strom gewinnen. Das globale Strom-Potential ist enorm.



Osmose ist ein physikalisches Prinzip, das in nahezu allen natürlichen Abläufen von Bedeutung ist. Dabei bewegen sich Moleküle durch eine halbdurchlässige Membran, bis die Konzentration jenseits und diesseits der trennenden Membran in einem Gleichgewicht ist. Auch Salzwasser (dicht) wird von Süßwasser (dünn) so lange angereichert, bis die Salzkonzentration ausgeglichen ist. Im Norwegischen Tofte, nahe Oslo, trennt nun eine etwa 2.000 qm große Membran die zwei Wasser in einem Kraftwerk voneinander. Statkraft, das nach eigener Aussage größte Europäische Unternehmen für erneuerbare Energie, will den entstehenden Überdruck im Salzwasser zum Antrieb von Turbinen verwenden, die wiederum Ökostrom erzeugen.



Doch noch stehen die Forscher am Anfang. Die im Osmose-Kraftwerk verwendeten Membrane lassen bislang nur eine Stromgewinn von etwa drei Watt pro Quadratmeter zu. Für einen wirtschaftlichen Betrieb bedarf es einer Leistungssteigerung auf mindestens fünf Watt. Hier sind auch die Wissenschaftler der Nanotechnik gefragt, die robuste, aber platzsparende Materialien entwickeln müssen. Bis dahin müssen die zwei Flüssigkeiten im Kraftwerk noch gereinigt werden. Das kostet allerdings Strom.



Wenn die Technik aber erfolgreich weiterentwickelt wird, berechnen Forscher ein globales Potential von 1.600 bis 1.700 Terawattstunden grünen Strom. Schließlich fließt in nahezu jedem Land mit Meeresküste Flusswasser (Süßwasser) in die salzigen Meere und erzeugen bislang ungenutzte Osmoseenergie. Wenn nun die Kraftwerke an den entsprechenden Plätzen errichtet würden, könnten alle zusammen den Strombedarf von China im Jahr 2002 decken.