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Stromversorger Vattenfall: Führungswechsel im Konzern

Kategorie: Strom

Stockholm – Vattenfall, der skandinavische Energieriese aus Schweden, steht vor einem Führungswechsel. Wie der Konzern am Montag der Presse mitteilt, soll der Vertrag von Lars Josefsson nicht verlängert werden. Mit dem Norweger Oeystein Loeseth steht der Nachfolger für den Posten bereits fest.







Vattenfall sorgte gerade in der jüngeren Vergangenheit rund um die Pannen im AKW Krümmel oder im Atomkraftwerk Brunsbüttel für Verärgerung und auch die neuste Aufregung ist hausgemacht. Wie Spiegel Online kürzlich meldete, zeigte sich Josefsson für eine Vertragsklausel verantwortlich, die den Vattenfall-Konzern bei etwaigen Atomunfällen in den deutschen Reaktoren möglicherweise haften lässt. Die nur schwer zu beziffernden Kosten eines solchen Unfalls hätten den Stromversorger vermutlich auf einen Schlag ruiniert. Das zog den Unmut der schwedischen Regierung nach sich. Nachdem die Verantwortlichen von dieser Klausel erfuhren, übten sie öffentlich Druck auf den Stromerzeuger aus. Normalerweise hält sich der schwedische Staat, als 100-prozentiger Eigentümer von Vattenfall, aus den Angelegenheiten des Energieversorger raus. Nach einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am vergangenen Wochenende, gab das Unternehmen nun den Nachfolger und das weitere Vorgehen bekannt.



Demnach soll der 51-jährige Norweger Øystein Løseth, zur Zeit Chef beim niederländischen Energieversorger Nuon, bereits Mitte 2010 den Chefposten bei Vattenfall AB übernehmen. Der Noch-CEO Josefsson, dessen Verträg im Sommer 2010 auslaufen wird,  ließ ausrichten "Øystein ist eine sehr kompetente Person, bei der ich mich auf die Zusammenarbeit in Hinblick auf die Übergabe der CEO-Position freue". Hierzu will man sich etwa ein halbes Jahr Zeit nehmen.



Noch vor Bekanntgabe des Vattenfall-Konzerns bezog die schwedische Regierung in der Haftungsfrage eindeutig Position. Staatssekretär Ola Alterå erklärte gegenüber dem schwedischen Rundfunk, dass es "nicht nur angemessen, sondern selbstverständlich", dass die volle Verantwortung für eigene AKWs bei Vattenfall liege. Wirtschaftsministerin Maud Olofsson äußerte sich hierzu vor Wochenfrist noch ganz. Doch wenn es tatsächlich zu einem Unfall käme, wären diese Diskussionen wohl sekundär.