Gasmarkt: Gasanbieter im Kartell-Verdacht
Kategorie: Gas
Mit einer europaweiten Razzia bei den großen Gasversorgern sind Fahnder dem Verdacht illegaler Absprachen nachgegangen. Durchsucht wurden unter anderem die Geschäftsräume von Gazprom Germania, RWE und Eon Ruhrgas. Die Wettbewerbshüter gingen dabei Vorwürfen nach, dass sich die Versorger über Gaspreise abgesprochen, Konkurrenz behindert sowie Märkte unter einander aufgeteilt hätten. Sollten Beweise für derartige Praktiken gefunden werden, wären hohe Bußgelder die Folge.
In einer koordinierten Aktion begannen Ermittler zeitgleich in verschiedenen Ländern Europas mit Durchsuchungen von Geschäftsräumen verschiedener Gashändler. Dabei standen nicht die vielen Gasanbieter im Fokus, die den Endkunden ihr Gas liefern, sondern vielmehr Unternehmen, die Erdgas an Großhändler weiterverkaufen. Insbesondere auf dem mittel- und osteuropäischen Markt seien Preisabsprachen getroffen sowie Konkurrenten behindert worden, indem nur an bestimmte Großhändler geliefert worden sein soll.
Gaspreise: Absprachen zum Nachteil der Verbraucher
Sollten die Vorwürfe zutreffend sein, wäre den Gaskunden ein Schaden in Gestalt zu hoher Gaspreise entstanden. Um wettbewerbswidriges Verhalten in der EU zu unterbinden, ziehen Verstöße gegen Wettbewerbsrecht hohe Bußgelder nach sich. Offen bleibt jedoch, ob am Ende der Ermittlungen die Erkenntnisse zu derartigen Sanktionen ausreichen. Unabhängig von den Geschäftsbeziehungen unter den Groß- und Zwischenhändlern steht den Endkunden jedenfalls die Möglichkeit offen, mit einem Gaspreisvergleich den günstigsten Gasanbieter zu finden. Bild: Brussels, Atomium von Mishkabear, bearbeitet von Tarifo.de – CC BY 2.0.Deutschlandkarte
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