Deutschland spart bei Elektroautos
Kategorie: Strom
Die Bundesregierung hat Großes vor: innerhalb der nächsten zehn Jahre sollen eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen rollen. Dem „Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität“ zufolge soll Deutschland zum Leitmarkt der Elektromobilität werden. Ob das erneute Bekenntnis der Politik zum Elektroauto mehr ist als ein Lippenbekenntnis wird sich erst noch zeigen müssen. Schließlich enthält die Kabinettsvorlage keinerlei finanzielle Förderung der umweltfreundlichen Technologie.
„Nationaler Entwicklungsplan Elektromobilität“
Die 53 Seiten umfassende Vorlage kommt von den Ministerien für Wirtschaft, Verkehr, Umwelt und Forschung. In der Einleitung wird mit dem Aufkommen des Elektroautos „eine technologische Zeitenwende im Verkehrsbereich“ prophezeit. Bis zum Jahr 2050 könne so der Verkehr überwiegend ohne fossile Brennstoffe auskommen.
Der Weg dorthin ist in drei Phasen unterteilt: in der „Marktvorbereitung“ genannten Phase (2009 bis 2011) sollen Forschungsvorhaben verstärkt, Hybridfahrzeuge entwickelt, Feldversuche gestartet und der Aufbau von Ladestationen vorangetrieben werden. Dass diese Phase bereits begonnen hat kann man in Berlin beobachten: bis Ende des Jahres werden hier 100 Kleinwagen vom Typ Smart mit Strom betrieben. Die Elektroautos können an rund 500 Ladestationen des Energieversorgers RWE aufgeladen werden.
Der „Markthochlauf“ soll laut Bundesregierung von 2011 bis 2016 laufen. In diesem Zeitraum wird die Massenproduktion von Lithium-Ionen-Akkus anlaufen. Zudem sollen dann alle großen Hersteller entsprechende Elektroautos anbieten und erste Elektroauto-Fahrer die bereits installierten Ladestationen nutzen können. Unterstützt wird die Umstellung obendrein durch spezielle Beschaffungsrichtlinien für die öffentliche Hand.
Während der dritten Phase (ab 2017) müssen die Automobilhersteller den Übergang zur Produktion reiner Elektroautos vollziehen und kostengünstige Batterien zur Verfügung stellen. Die Infrastruktur soll flächendeckend ausgebaut und die Ladezeit weiter verkürzt werden. Diese letzte Etappe ist abgeschlossen, wenn insgesamt eine Million Elektro-Autos auf deutschen Straßen fahren.
Chinesen, Amerikaner und Japaner investieren
Das Vorhaben klingt zunächst ehrgeizig. Ein Blick ins Ausland zeigt aber, dass das Vorhaben ohne finanzielle Unterstützung vergleichsweise bescheiden ausfällt. Das chinesische Ministerium für Wissenschaft und Technologie etwa investiert bis zum Jahr 2011 rund zwei Milliarden Euro in Pilotprojekte mit insgesamt mehr als 10.000 Elektroautos. Die US-Regierung fördert die Entwicklung der Fahrzeug- und Batterietechnologie mit zwei Milliarden und den Aufbau der Infrastruktur mit insgesamt 400 Millionen Dollar.
Auch Japan lässt sich nicht lumpen: mit 200 Millionen Dollar unterstützen die Asiaten die Entwicklung kostengünstiger Batterien. Noch bedeutender ist, dass sich die Autobauer Mitsubishi, Nissan und Fuji Heavy Industries mit dem Stromanbieter Tokyo Electric Power zusammenschließen. Mit der Allianz wollen die Japaner zügig Stromtankstellen aufbauen und so dem Elektroauto zum Durchbruch verhelfen.
Keine Elektroauto-Prämie in Deutschland
Nicht nur mit Subventionen in Entwicklung und Infrastruktur können Technologien gefördert werden. So erhalten US-Amerikaner und demnächst auch Briten beim Kauf eines elektrisch betriebenen Fahrzeugs rund 5.800 Euro in Form einer steuerlichen Gutschrift. Doch der Entwicklungsplan der Bundesregierung sieht auch keine Absatzförderung vor. Gegenüber dem Deutschlandfunk erklärte Jürgen Trittin (Grüne), die Abwrackprämie der schwarz-grünen Koalition hätte den Markt für Elektroautos schon jetzt kaputt gemacht. „Das Geld, mit dem die Elektromobile von morgen gekauft werden konnten, ist gerade ausgegeben worden (...) – für alte Technologie.“
Der „Nationale Entwicklungsplan Elektromobilität“ soll nächste Woche Mittwoch vom Kabinett verabschiedet werden. Das Papier stellt einen umfassenden Plan zum Wandel des Individualverkehrs Richtung E-Auto dar. Will die Bundesregierung Deutschland tatsächlich zum „Leitmarkt der Elektromobilität“ machen, so wird sie ihre Sparsamkeit in diesem Bereich schon bald aufgeben müssen.
„Nationaler Entwicklungsplan Elektromobilität“
Die 53 Seiten umfassende Vorlage kommt von den Ministerien für Wirtschaft, Verkehr, Umwelt und Forschung. In der Einleitung wird mit dem Aufkommen des Elektroautos „eine technologische Zeitenwende im Verkehrsbereich“ prophezeit. Bis zum Jahr 2050 könne so der Verkehr überwiegend ohne fossile Brennstoffe auskommen.
Der Weg dorthin ist in drei Phasen unterteilt: in der „Marktvorbereitung“ genannten Phase (2009 bis 2011) sollen Forschungsvorhaben verstärkt, Hybridfahrzeuge entwickelt, Feldversuche gestartet und der Aufbau von Ladestationen vorangetrieben werden. Dass diese Phase bereits begonnen hat kann man in Berlin beobachten: bis Ende des Jahres werden hier 100 Kleinwagen vom Typ Smart mit Strom betrieben. Die Elektroautos können an rund 500 Ladestationen des Energieversorgers RWE aufgeladen werden.
Der „Markthochlauf“ soll laut Bundesregierung von 2011 bis 2016 laufen. In diesem Zeitraum wird die Massenproduktion von Lithium-Ionen-Akkus anlaufen. Zudem sollen dann alle großen Hersteller entsprechende Elektroautos anbieten und erste Elektroauto-Fahrer die bereits installierten Ladestationen nutzen können. Unterstützt wird die Umstellung obendrein durch spezielle Beschaffungsrichtlinien für die öffentliche Hand.
Während der dritten Phase (ab 2017) müssen die Automobilhersteller den Übergang zur Produktion reiner Elektroautos vollziehen und kostengünstige Batterien zur Verfügung stellen. Die Infrastruktur soll flächendeckend ausgebaut und die Ladezeit weiter verkürzt werden. Diese letzte Etappe ist abgeschlossen, wenn insgesamt eine Million Elektro-Autos auf deutschen Straßen fahren.
Chinesen, Amerikaner und Japaner investieren
Das Vorhaben klingt zunächst ehrgeizig. Ein Blick ins Ausland zeigt aber, dass das Vorhaben ohne finanzielle Unterstützung vergleichsweise bescheiden ausfällt. Das chinesische Ministerium für Wissenschaft und Technologie etwa investiert bis zum Jahr 2011 rund zwei Milliarden Euro in Pilotprojekte mit insgesamt mehr als 10.000 Elektroautos. Die US-Regierung fördert die Entwicklung der Fahrzeug- und Batterietechnologie mit zwei Milliarden und den Aufbau der Infrastruktur mit insgesamt 400 Millionen Dollar.
Auch Japan lässt sich nicht lumpen: mit 200 Millionen Dollar unterstützen die Asiaten die Entwicklung kostengünstiger Batterien. Noch bedeutender ist, dass sich die Autobauer Mitsubishi, Nissan und Fuji Heavy Industries mit dem Stromanbieter Tokyo Electric Power zusammenschließen. Mit der Allianz wollen die Japaner zügig Stromtankstellen aufbauen und so dem Elektroauto zum Durchbruch verhelfen.
Keine Elektroauto-Prämie in Deutschland
Nicht nur mit Subventionen in Entwicklung und Infrastruktur können Technologien gefördert werden. So erhalten US-Amerikaner und demnächst auch Briten beim Kauf eines elektrisch betriebenen Fahrzeugs rund 5.800 Euro in Form einer steuerlichen Gutschrift. Doch der Entwicklungsplan der Bundesregierung sieht auch keine Absatzförderung vor. Gegenüber dem Deutschlandfunk erklärte Jürgen Trittin (Grüne), die Abwrackprämie der schwarz-grünen Koalition hätte den Markt für Elektroautos schon jetzt kaputt gemacht. „Das Geld, mit dem die Elektromobile von morgen gekauft werden konnten, ist gerade ausgegeben worden (...) – für alte Technologie.“
Der „Nationale Entwicklungsplan Elektromobilität“ soll nächste Woche Mittwoch vom Kabinett verabschiedet werden. Das Papier stellt einen umfassenden Plan zum Wandel des Individualverkehrs Richtung E-Auto dar. Will die Bundesregierung Deutschland tatsächlich zum „Leitmarkt der Elektromobilität“ machen, so wird sie ihre Sparsamkeit in diesem Bereich schon bald aufgeben müssen.
Deutschlandkarte
Lexikon