Kohle als klimaneutraler Energieträger
Kategorie: Strom
Karlsruhe - Im Schnitt 4,4 Millionen Fernsehzuschauer staunten nicht schlecht, als Frank Elstner und Ranga Yogeshwar in "Die große Show der Naturwunder" eine klimafreundliche Kohle vorstellten. Mit einer von Wissenschaftlern aus Brandenburg entwickelten Methode lässt sich in nur 12 Stunden das verwirklichen, wofür die Natur mehrere hundert Millionen von Jahren benötigt: Die Entstehung von Kohle aus Biomasse. Dieser klimaneutrale Prozess könnte den Raubbau unter der Erdoberfläche stoppen, doch dazu muss der Prozess erst einmal in Industrieanlagen überführt werden.
Bislang ist Kohle zwar ein wesentlicher Bestandteil des deutschen Energiemix, aber vor allem als sich verknappende Energie-Ressource, CO2-Produzent und Klimakiller bekannt. Was heutzutage unter erheblichen Aufwand aus kilometertiefen Flötzen gefördert (Steinkohle) oder auf der Erdoberfläche aus Landschaften herausgefräst (Braunkohle) wird, hatte eine "Produktionszeit" von Jahrmillionen hinter sich. Unglaublich, dass dies nun über Nacht geschehen soll. Doch scheinbar ist genau dies den Wissenschaftlern, allen voran Markus Antonietti, Leiter des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung bei Potsdam, gelungen.
Die Kohle wird durch "Hydrothermale Karbonisierung" gewonnen, bzw. durch "kalte Verkohlung". Hierzu bedarf es nur einer Biomasse als Grundlage. Anders als bei beispielsweise Bio-Öl oder Pellets muss jedoch kein Rohstoff angebaut werden. Die etwa neun Millionen Tonnen Biomüll, die jährlich in Deutschland in der grünen Tonne landen, könnten fürs erste hierzulande genügen, denn zur Zeit gelingt mit etwas Weiterverarbeitung die Gewinnung von 100 Liter (in diesem Fall Bio-)Diesel aus einem Kubikmeter Bioabfall. Diesen vermengt man mit Zitronensäure als Katalysator und Wasser und setzt die Masse unter einen Druck von 20 bar. Bei 200 °C entstehen nach etwa 12 Stunden Wasser und ein Kohleschlamm. Aus dem Kohleschlamm lässt sich im weiteren erneut Wasser gewinnen und zurück bleibt Kohle. Diese hält in Sachen Qualität dem Vergleich mit der deutschen Braunkohle durchaus stand. Nur neigt sich der Vorrat an deutscher Braunkohle dem Ende entgegen und mit jeder Verbrennung gerät CO2, das zuvor in der Kohle gespeichert war, in die Luft. Bei der Bio-Kohle tritt zwar auch CO2 aus, doch diese wurde nur kurz zuvor von der Pflanze gebunden.
Kritiker werden nun anmerken, dass für die Erzeugung der 200°C Kochtemperatur und für den Druck von 20 bar ebenfalls Energie benötigt wird, doch hieran wird bereits gearbeitet. In dieser Sache berichtete das Handelsblatt bereits im Januar 2009, dass die notwendige Temperatur durch die Biomasse selbst erzeugt und auch gehalten werden kann. Bei einem Komposthaufen gelingt die Humusgewinnung schließlich ebenfalls ohne äußeres zutun und auch hier entsteht wärme.
Nun steht das Produkt an der Stelle zur Industrialisierung. Die Möglichkeiten klingen vielversprechend. Kohle könnte durch die klimafreundliche Bio-Kohle ersetzt werden und würde somit eine erneuerbare Energie. Die aus der kalten Verkohlung gewonnenen Wärme, könnte Fernwärme-Leitungen mitversorgen. Durch den Wegfall aufwendiger und teurer Bergbau-Aktivitäten könnte der Strompreis sinken. Billig Strom wäre Alltag und Stromverbraucher könnten mit einem eigenen kleinen Bio-Kohle-Kraftwerk im Garten unabhängig von Stromanbietern werden. Dank der Forschung sind solche Möglichkeiten weder abwegig noch liegen sie in unerreichbarer Ferne.
Bislang ist Kohle zwar ein wesentlicher Bestandteil des deutschen Energiemix, aber vor allem als sich verknappende Energie-Ressource, CO2-Produzent und Klimakiller bekannt. Was heutzutage unter erheblichen Aufwand aus kilometertiefen Flötzen gefördert (Steinkohle) oder auf der Erdoberfläche aus Landschaften herausgefräst (Braunkohle) wird, hatte eine "Produktionszeit" von Jahrmillionen hinter sich. Unglaublich, dass dies nun über Nacht geschehen soll. Doch scheinbar ist genau dies den Wissenschaftlern, allen voran Markus Antonietti, Leiter des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung bei Potsdam, gelungen.
Die Kohle wird durch "Hydrothermale Karbonisierung" gewonnen, bzw. durch "kalte Verkohlung". Hierzu bedarf es nur einer Biomasse als Grundlage. Anders als bei beispielsweise Bio-Öl oder Pellets muss jedoch kein Rohstoff angebaut werden. Die etwa neun Millionen Tonnen Biomüll, die jährlich in Deutschland in der grünen Tonne landen, könnten fürs erste hierzulande genügen, denn zur Zeit gelingt mit etwas Weiterverarbeitung die Gewinnung von 100 Liter (in diesem Fall Bio-)Diesel aus einem Kubikmeter Bioabfall. Diesen vermengt man mit Zitronensäure als Katalysator und Wasser und setzt die Masse unter einen Druck von 20 bar. Bei 200 °C entstehen nach etwa 12 Stunden Wasser und ein Kohleschlamm. Aus dem Kohleschlamm lässt sich im weiteren erneut Wasser gewinnen und zurück bleibt Kohle. Diese hält in Sachen Qualität dem Vergleich mit der deutschen Braunkohle durchaus stand. Nur neigt sich der Vorrat an deutscher Braunkohle dem Ende entgegen und mit jeder Verbrennung gerät CO2, das zuvor in der Kohle gespeichert war, in die Luft. Bei der Bio-Kohle tritt zwar auch CO2 aus, doch diese wurde nur kurz zuvor von der Pflanze gebunden.
Kritiker werden nun anmerken, dass für die Erzeugung der 200°C Kochtemperatur und für den Druck von 20 bar ebenfalls Energie benötigt wird, doch hieran wird bereits gearbeitet. In dieser Sache berichtete das Handelsblatt bereits im Januar 2009, dass die notwendige Temperatur durch die Biomasse selbst erzeugt und auch gehalten werden kann. Bei einem Komposthaufen gelingt die Humusgewinnung schließlich ebenfalls ohne äußeres zutun und auch hier entsteht wärme.
Nun steht das Produkt an der Stelle zur Industrialisierung. Die Möglichkeiten klingen vielversprechend. Kohle könnte durch die klimafreundliche Bio-Kohle ersetzt werden und würde somit eine erneuerbare Energie. Die aus der kalten Verkohlung gewonnenen Wärme, könnte Fernwärme-Leitungen mitversorgen. Durch den Wegfall aufwendiger und teurer Bergbau-Aktivitäten könnte der Strompreis sinken. Billig Strom wäre Alltag und Stromverbraucher könnten mit einem eigenen kleinen Bio-Kohle-Kraftwerk im Garten unabhängig von Stromanbietern werden. Dank der Forschung sind solche Möglichkeiten weder abwegig noch liegen sie in unerreichbarer Ferne.
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