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Kernkraftwerk Emsland - Panne in Lingen, Atomkraftwerk vom Netz

Kategorie: Strom

Lingen - Das Kernkraftwerk Emsland (KKE, auch als Lingen-II bekannt) wurde am 24.7. gegen 3 Uhr morgens vom Netz genommen. Nach Angaben von der RWE Power AG wurde routinemäßig auch die Schnellabschaltung des Reaktors ausgelöst. Für Personal und Umgebung habe aber keine Gefahr bestanden. Radioaktivität trat bei dem Vorfall nicht aus. Der Presse teilt der Stromanbieter mit, dass "alle notwendigen Sicherheitseinrichtungen ordnungsgemäß funktioniert" haben.



Nach der Aufregung um Krümmel lässt RWE nichts unversucht, die Pannen von Konkurrent Vattenfall zu vermeiden. Nachdem im KKE eine Überwachungseinrichtung zum Schutz eines Stufenschalters ausgelöst wurde, nahm man das Atomkraftwerk vom Netz. Ersten Untersuchungen des Betreibers zufolge sei der Maschinentrafo mitsamt Stugenschalter unbeschädigt. Die Schutzmaßnahmen hätten somit ihr Ziel erreicht. Wie in solchen Fällen vorgesehen, wurden die zuständigen Behörden "umgehend informiert".



Das seit 20. Juni 1988 in Betrieb befindliche Kernkraftwerk Emsland mit einer elektrischen Leistung von 1.400 MW pro Jahr, fiel bislang nicht unbedingt als Störanfällig auf. Als verhältnismäßig neues Atomkraftwerk ist eine Abschaltung erst für das Jahr 2020 vorgesehen. Nach einem Jahresbericht des Deutschen Atomforum e.V. (PDF-Download) lag Lingen-2 im Jahr 2007 bezüglich der Produktivität im weltweiten Vergleich auf Platz fünf. 3,5 Millionen Haushalte können mit dem Strom von KKE versorgt werden.



Nun widmen sich die Betreiber weiteren Untersuchungen um die genaue Ursache für das Auslösen der Schutzmaßnahmen herauszufinden. Bis zur neuerlichen Inbetriebnahme des AKW in Niedersachsen werden voraussichtlich noch ein paar Tage vergehen. Anlass zur Sorge sei jedoch nicht gegeben. Deutschen Meldekriterien zufolge sei das Vorkommnis als "Normal" einzustufen. Nach internationalen Maßstäben kommt dem Vorfall keine oder nur eine sehr geringe Bedeutung zu. Eine ähnliche Einschätzung trifft auch eine Sprecherin des Umweltministeriums in Hannover. Die Vorfälle seien "nichts Dramatisches", zitiert Spiegel Online. Sollten doch noch Schäden am Trafo auftauchen, würde erneut die Erinnerungen an Krümmel auf den Tisch kommen. Dort begann die Pannenserie vor zwei Jahren mit einem Trafo-Brand.