Gas aus Zentralasien - geht die Rechnung auf?
Kategorie: Strom
Die sogenannte Nabucco-Pipeline wird gebaut. Gestern wurde in Ankara das entsprechende Abkommen zwischen der Türkei und vier EU-Staaten unterschrieben. Mit der Pipeline soll künftig Erdgas aus Zentralasien und dem Nahen Osten unter Umgehung Russlands nach Europa transportiert werden.
Nach jahrelangen Verhandlungen ist es nun soweit: die strategisch wichtige Nabucco-Pipeline wird gebaut. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete das in Ankara unterzeichnete Abkommen als historisch und bedeutend für die Energiesicherheit des europäischen Kontinents. Zugleich betonte er, dass der EU-Beitritt der Türkei damit noch wichtiger werde.
Der Gasstreit zwischen der Ukraine und Russland hatte den Verhandlungsprozess zuletzt beschleunigt. In zehn Jahren soll dann erstmals Erdgas via Pipeline von der Türkei über Bulgarien, Rumänien und Ungarn nach Österreich transportiert werden. Die 3.000 Kilometer lange Röhre würde vor allem die teils vollständige Abhängigkeit südosteuropäischer Länder von russischen Gas-Importen lockern.
Dass die Pipeline komplett an Russland vorbei führt macht das Vorhaben politisch brisant. Der russische Staatskonzern Gazprom sieht in Nabucco eine ernstzunehmende Konkurrenz zu den eigenen geplanten Pipelines Nord Stream und South Stream. Schon vier Wochen nach der Zusage Aserbaidschans, Erdgas für die Pipeline zu liefern, schloss Gazprom mit dem Land am kaspischen Meer einen Kaufvertrag über 500 Millionen Kubikmeter Gas ab. Auf diese Weise soll der Pipeline der Hahn zugedreht werden, bevor er überhaupt geöffnet wurde. Schließlich kann Nabucco nur dann konkurrenzfähig werden, wenn Gaslieferverträge mit einem Gesamtvolumen von rund 30 Milliarden Kubikmeter pro Jahr zustande kommen.
Auch deutsche Mitglieder der ehemaligen rot-grünen Bundesregierung sind in den Streit involviert. So setzt sich der ehemalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder als Aufsichtsratsvorsitzender von Nordstream für die Pipeline durch die Ostsee nach Deutschland ein. Auf der anderen Seite steht Außenminister a. D. Joschka Fischer, der als politischer Berater für den österreichischen Energieversorger OMV unter Vertrag steht. OMV ist beim Nabucco-Projekt das federführende Unternehmen.
Als mögliche Gaslieferanten kommen neben Aserbaidschan auch Usbekistan, Kasachstan und vor allem das rohstoffreiche Turkmenistan in Frage. Doch auch andere haben großes Interesse am zentralasiatischen Erdgas. Erst vor wenigen Wochen haben Turkmenistan und China ein Abkommen über eine Gaslieferung unterzeichnet, welche die Nabucco-Pipeline komplett auslasten würde. Nabucco wird dennoch nicht scheitern, schließlich herrscht auch auf dem globalen Gasmarkt freier Wettbewerb. Und der ist auch für Russland, China und Indien teuer.
Nach jahrelangen Verhandlungen ist es nun soweit: die strategisch wichtige Nabucco-Pipeline wird gebaut. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete das in Ankara unterzeichnete Abkommen als historisch und bedeutend für die Energiesicherheit des europäischen Kontinents. Zugleich betonte er, dass der EU-Beitritt der Türkei damit noch wichtiger werde.
Der Gasstreit zwischen der Ukraine und Russland hatte den Verhandlungsprozess zuletzt beschleunigt. In zehn Jahren soll dann erstmals Erdgas via Pipeline von der Türkei über Bulgarien, Rumänien und Ungarn nach Österreich transportiert werden. Die 3.000 Kilometer lange Röhre würde vor allem die teils vollständige Abhängigkeit südosteuropäischer Länder von russischen Gas-Importen lockern.
Dass die Pipeline komplett an Russland vorbei führt macht das Vorhaben politisch brisant. Der russische Staatskonzern Gazprom sieht in Nabucco eine ernstzunehmende Konkurrenz zu den eigenen geplanten Pipelines Nord Stream und South Stream. Schon vier Wochen nach der Zusage Aserbaidschans, Erdgas für die Pipeline zu liefern, schloss Gazprom mit dem Land am kaspischen Meer einen Kaufvertrag über 500 Millionen Kubikmeter Gas ab. Auf diese Weise soll der Pipeline der Hahn zugedreht werden, bevor er überhaupt geöffnet wurde. Schließlich kann Nabucco nur dann konkurrenzfähig werden, wenn Gaslieferverträge mit einem Gesamtvolumen von rund 30 Milliarden Kubikmeter pro Jahr zustande kommen.
Auch deutsche Mitglieder der ehemaligen rot-grünen Bundesregierung sind in den Streit involviert. So setzt sich der ehemalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder als Aufsichtsratsvorsitzender von Nordstream für die Pipeline durch die Ostsee nach Deutschland ein. Auf der anderen Seite steht Außenminister a. D. Joschka Fischer, der als politischer Berater für den österreichischen Energieversorger OMV unter Vertrag steht. OMV ist beim Nabucco-Projekt das federführende Unternehmen.
Als mögliche Gaslieferanten kommen neben Aserbaidschan auch Usbekistan, Kasachstan und vor allem das rohstoffreiche Turkmenistan in Frage. Doch auch andere haben großes Interesse am zentralasiatischen Erdgas. Erst vor wenigen Wochen haben Turkmenistan und China ein Abkommen über eine Gaslieferung unterzeichnet, welche die Nabucco-Pipeline komplett auslasten würde. Nabucco wird dennoch nicht scheitern, schließlich herrscht auch auf dem globalen Gasmarkt freier Wettbewerb. Und der ist auch für Russland, China und Indien teuer.
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