UBS Mitarbeiter soll US-Dollar in Milliardenhöhe verspielt haben
Kategorie: Finanzen
Als eines der größten internationalen Bankhäuser weltweit findet sich die Schweizer UBS derzeit in bislang unbekannten Schlagzeilen wieder: Als Zockerskandal wird statuiert, was die Chefetage dennoch nicht als Grund zur Besorgnis anzusehen scheint.
Mitarbeiter angeklagt, Kontrollsystem der UBS wird untersucht
Ein bei der UBS angestellter Londoner Wertpapierhändler soll mindestens zwei Milliarden US-Dollar verspekuliert haben, einige sprechen sogar von einer Summe von bis zu zehn Milliarden. Inzwischen bereits in Untersuchungshaft genommen, wird dem 31-Jährigen Betrug und Bilanzfälschung vorgeworfen. Nicht genehmigte Transaktionen sollen Ursache für den milliardenschweren Verlust sein, der die Finanzwelt erschüttert. So hat nicht nur die Schweizerische Aufsichtsbehörde eine Untersuchung eingeleitet, sondern auch die britische Financial Services Authority. Gemeinsam sollen nun die näheren Umstände der Geldverlustes geklärt werden. Doch während außerhalb des Schweizerischen Bankhauses die Diskussionen in vollem Gange sind, bleibt die UBS-Führung ruhig. Von Chef Oswald Grübel gibt es zwar keine öffentliche Stellungnahme zum Zeitpunkt, zu dem das Finanzinstitut von der missglückten Transaktion erfahren haben will. Doch er trifft eine klare Aussage dazu, keinen Gedanken an einen Rücktritt zu verlieren: In jedem Berufszweig müsse mit schwarzen Schafen gerechnet werden, und Vorkommnisse wie das gegenwärtige seine unvermeidlich. Allerdings könnten genaue diese Unvermeidbarkeit in Frage gestellt und auch die Führungsetage der UBS zur Rechenschaft gezogen werden. Denn soweit sind die Aufklärungsversuche der Finma bereits gediehen, als dass eventuelle Fehler im bankinternen Kontrollsystem die unautorisierten Aktivitäten des 31-jährigen Wertpapierhändlers erst ermöglicht haben sollen. Und ganz so einfach entziehen können wird sich der Bankenchef nicht dem Ganzen, denn im Gegensatz zu einem Strafverfahren, dürfen Betroffene bei Untersuchungen wie im vorliegenden Fall die Aussage nicht verweigern, ohne rechtliche Konsequenzen befürchten zu müssen.
Die Zukunft der UBS
Während internationale Ratingagenturen bereits angekündigt haben, die Schweizer Großbank UBS in ihrer Bonität herabzustufen, plant diese eine Umstrukturierung und Verkleinerung des Investmentbankings.
Bild: UBS Logo von Alex E. Proimos, CC-BY, bearbeitet von Tarifo.