Tauschangebot der Commerzbank für PMIA-Kunden
Kategorie: Finanzen
50.000 Kunden haben zwischen 2008 und 2010 bei dem bundesdeutschen Bankhaus in dessen Immobiliendachfonds investiert – bis dieser nach nur zwei Jahren aufgrund von Liquiditätsproblemen wieder geschlossen wurde. Jetzt hat die Commerzbank den Betroffenen ein Angebot unterbreitet.
PMIA-Kunden müssen erneut Risiko abwägen
Wer bei dem Finanzinstitut in die mittlerweile wieder geschlossenen Premium Management Immobilien-Anlagen investiert hat, der kann sich nun zur Annahme der Commerzbank-Offerte entscheiden: Diese bietet den Kunden einen Rückkauf der Anteilsscheine für knapp 45 Euro pro Wertpapier an und soll diesen so finanzielle Verluste ersparen. Nach Berechnungen des Privatkundenbereichs des Bankhauses, erführen die Betroffenen keinerlei wirtschaftliche Schäden, sollten sie sich innerhalb der Frist bis zum 15. September für das Umtauschangebot entscheiden. Beinahe zwölf Monate ist es her, dass letztmalig auf das eingezahlte Geld zugegriffen werden konnte. Der mit gut einer Milliarde dotierte Fonds wird derzeit abgewickelt, von Beginn an stand er unter keinem guten Stern. Schon wenige Wochen nach dem Start mussten die ersten Zielfonds wieder geschlossen werden, ein Drittel des Kapitals war nicht mehr veräußerbar. Einige Kunden haben allerdings bereits den Weg zur Verbraucherschutzzentrale angetreten und sich sogar nach möglichen rechtlichen Schritten erkundigt. Einmal mehr wird auch in diesem Falle den Bankberatern vorgeworfen, die Interessenten nicht im Vorfeld auf das Risiko der Sparoption aufmerksam gemacht zu haben. Wer bislang untätig geblieben ist, für den kommt das Angebot zum rechten Zeitpunkt – denn wer mehr als drei Jahre seit dem Erwerbszeitpunkt der Anteilsscheine verstreichen lässt, der sieht sich einer Verjährung möglicher Schadensersatzansprüche gegenüber. Ob die Betroffenen wirtschaftlich wirklich gut fahren mit der Annahme des gebotenen Betrages, das hängt unter anderem auch von der Summe ab, die als Einstandspreis gezahlt wurde. Nichtsdestotrotz ist zumindest selbst bei einem eventuellen Verlustgeschäft garantiert, dass die Betroffenen wenigstens etwas von ihrem angelegten Geld wieder sehen. Mit einer gerichtlichen Klage hingegen kann zwar mehr erzielt werden – im negativen Falle jedoch auch weniger. Ein erneutes Risiko, dessen sich die Betroffenen ausgesetzt sehen und das sie nun innerhalb der kommenden vier Monate abzuwägen haben.
Commerzbank wartet endgültige Fondsauflösung ab
Sollte sich herausstellen, dass die Commerzbank nach der komplett getätigten Auflösung des Fonds mehr Einnahmen erhält als derzeit von ihren Experten angenommen, so sollen Nachzahlungen an die Kunden erfolgen.
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