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Stromanbieter Vattenfall darf Nuon übernehmen

Kategorie: Strom

Die EU-Kommission genehmigt dem Energie-Versorger Vattenfall die Übernahme des niederländischen Konkurrenten Nuon. Allerdings muss der Stromanbieter auf das Nuon-Kundengeschäft in Berlin und Hamburg verzichten. Wie die Wettbewerbshüter gestern mitteilten, würde andernfalls der Wettbewerb in diesen Städten zu sehr eingeschränkt.



Die schwedische Vattenfall AB ist mit fünf Millionen Stromkunden der viertgrößte Stromanbieter in Europa. Im Februar hatte das Unternehmen die Pläne für die schrittweisen Übernahme des mit 300.000 deutschen Strom- und Gaskunden wesentlich kleineren Energieversorgers angekündigt. Für 10,3 Milliarden Euro sollen zunächst 49 Prozent der Aktien sowie die operative Führung übernommen werden. In den kommenden sechs Jahren werden dann die restlichen Anteile den niederländischen Provinzen abgekauft.



Vattenfall will mit dem Kauf seine ohnehin schon starke Position auf dem europäischen Strom- und Gasmarkt stärken. Der Versuch einer Übernahme des führenden niederländischen Energie-Versorgers Essent war im Vorfeld ja bereits gescheitert. Durch die Einverleibung von Nuon wird Vattenfall außerdem zum größten Anbieter von Offshore-Windanlagen.



Eine Bedingung haben die Wettbewerbshüter dennoch gestellt: Nuon muss auf das Endkunden-Geschäft in Hamburg und Berlin verzichten. Als Grundversorger hat Vattenfall hier ohnehin schon eine marktbeherrschende Stellung inne. Da Nuon in beiden Städten der wichtigste Konkurrent ist, soll der alternative Anbieter dort von Vattenfall unabhängig bleiben.



Über diese Einschränkung freut sich vor allem die Konkurrenz. So hat der Ökostrom-Anbieter LichtBlick eine Pressemeldung herausgegeben mit dem Titel „Ein Sieg für die Verbraucher: EU stoppt Vattenfall“. LichtBlick hatte gegen die Pläne von Vattenfall Beschwerde eingelegt. Gero Lücking, Mitglied der Geschäftsführung, äußert sich darin erfreut über Entscheidung der Kommission: „Vattenfall ist mit dem Versuch gescheitert, einen lästigen und erfolgreichen Konkurrenten einfach zu schlucken.“ Ob diese Einschätzung zutreffend ist oder oder vielmehr verfrüht wird sich zeigen. Schließlich zeigt die Übernahme ja auch, dass es dem wachstumsorientierten Energieversorger Vattenfall doch noch gelungen ist auf dem niederländischen Energiemarkt Fuß zu fassen.