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Grüner Strom als Ausweg aus der Krise

Kategorie: Strom

Die entgegengesetzte Bewegung könnte nicht deutlicher sein: der Aktienkurs bewegt sich seit Monaten nach unten, die Summe der Investitionen in Erneuerbare Energien steigt im gleichen Zeitraum rapide an. Wie kann es sein, dass in einer Zeit, in der die Investitionsbereitschaft großer Unternehmen und Konzerne gegen Null tendiert, scheinbar mühelos das Kapital für milliardenschwere Öko-Projekte gestemmt wird, wie beim Bau von Solarparks in Nordafrika, die den europäischen Kontinent mit sauberer Sonnenenergie versorgen sollen? "Öko fürs Portfolio" titelte die FAZ in ihrer Ausgabe vom 14. Juni 2009 und fragte sich: "Treibt Grün den Aktienkurs?" Eins steht fest: die Investitionen in nachhaltige Technologien sind im Kommen, kommen insgesamt aber zu spät. Während die deutsche Automobilindustrie jahrelang Hybridmotoren für die Ultima Ratio der Innovationstechnologie hielt, baute das US-amerikanische Unternehmen Tesla schon jahrelang Elektroautos und verkaufte diese sehr erfolgreich. Der Tesla Roadster ist eines der ersten E-Autos, das die innovative Technologie mit schickem Design und sportlichem Flair verband. Angeblich sind die sportlichen Autos in Hollywood der letzte Schrei und Prominente wie George Clooney haben sich bereits ein Modell zugesichert. Hier zeigt sich, dass Deutschland mal wieder eine Innovationsphase verschlafen hat. Da hilft dann nur noch ein rasches Sich-Einkaufen: Daimler kauft sich bei Tesla ein und will nächstes Jahr den ersten Elektro-Benz auf die Straße bringen. Sieht man einmal davon ab, dass die Grüne Welle, die über Deutschland rollt zu spät kommt, kommt sie doch nicht minder gewaltig. Die Produkte der namhaften Hersteller sind mittlerweile zu fast 100% Recycling-fähig, die Energieeffizienz in den Bürogebäuden wurde auf ein Maximum geschraubt, viele Hersteller beziehen ihren Strom aus regenerativen Energiequellen und investieren große Summen in nachhaltige Projekte. Green IT war eins der großen Zauberwörter auf der diesjährigen CeBit. Neuester Trend: Computer und andere IT-Geräte, die kaum noch Strom verbrauchen und deren Stromverbrauch im Standby so gut wie gegen Null geht (sog. Null-Watt-PCs). Vor allem der hinterhältige Stromverbrauch im Standby-Betrieb soll korrigiert werden.

Grün ist die Hoffnung

Mit Siemens, der Deutschen Post, Evonik, Daimler, Bosch oder Nokia sind viele Unternehmen in Deutschland oder anderen EU-Ländern bereits seit einiger Zeit dabei, sämtliche Unternehmensbereiche von Management über Produktion bis Vertrieb grün zu streichen. Grün ist bekanntlich die Farbe der Hoffnung und mit der Farbe Grün geht auch die Hoffnung einher, einen sicheren Weg aus der Krise zu finden und sich künftig krisenfester auf dem Markt zu positionieren. Das bestätigt laut FAZ auch der Experte für Nachhaltigkeit am Institut für Betriebswirtschaftslehre von der Universität Stuttgart, Prof. Dr. Henry Schäfer: Dreiviertel der Unternehmen versprechen sich klare Wettbewerbsvorteile durch das ökologisch nachhaltige Wirtschaften. Also: Umweltschutz ist kein Profitkiller mehr, sondern im Gegenteil eine Investition, von der man sich mittel- bis langfristig hohe Renditen verspricht. Schäfer dazu: "Unternehmen, die besonders nachhaltig agieren, haben eine höhere Eigenkapitalrendite und eine bessere Kapitalverzinsung." Ob allerdings die Erfolgreichen besonders nachhaltig sind oder die Nachhaltigen besonders erfolgreich: das wird sich erst noch zeigen müssen. Neben den mittel- und langfristigen Gewinnen, die man sich von der Investition in ökologisch sinnvolle Bereiche erhofft, genießt man natürlich auch die direkten kurzfristigen Einsparungen, die erhöhte Energieeffizienz mit sich bringt. Denn oft lassen sich mit kleinen und Kleinstmaßnahmen bereits große Summen einsparen, die Kosten für Energie kann man so halbieren.

Ökostrom und Biogas auch im Privatbereich möglich

Nicht nur in Industrie und Gewerbe können die Vorteile von erneuerbarer Energie und Energieeffizienz nutzen, auch im privaten Haushalt lassen sich so große Summen sparen und die Haushaltskasse deutlich entlasten. In einigen Städten gibt es sogar schon Pilotprojekte mit sog. Energieberatern. Diese beraten vor allem sozialschwächere Haushalte, wie diese es vermeiden können, in die Schuldenfalle Energiekosten zu tappen. Nicht selten ist die Überraschung groß, wenn diese Haushalte erfahren, wieviel sich allein bei den Stromkosten einsparen lässt. Die Überraschung ist noch größer, wenn klar wird, dass sich selbst mit Ökostrom eine ganze Menge Geld sparen lässt. Denn wer z.B. einen Stromvergleich in Stuttgart, einer der Städte, die an dem Beratungs-Pilotprojekt teilnehmen, durchführt, wird sehen, dass sich in einem kleinen Pärchenhaushalt über 300 Euro jährlich sparen lassen, mit Ökostrom sind es immerhin noch 200 Euro. Auch Energieeffizienz zeigt, dass weniger oft mehr ist: weniger Stromverbrauch gleich mehr Geld am Jahresende über für die Haushaltskasse. Die Rechnung geht auch dann auf, wenn man die hohen Anschaffungskosten für beispielsweise Energiesparlampen mit einbezieht oder die Anschaffungskosten für einen besonders energieeffizienten Kühlschrank. Schon nach kurzer Zeit - oft nur ein oder zwei Jahre - hat sich das Gerät amortisiert und entlastet fortan die Haushaltskasse beträchtlich.